Strategien zum Schutz vor einer Inflation

Die wichtigsten Tipps, Strategien und Anlagen zum Schutz vor einer möglichen Inflation 

Zunächst scheint die Angst vor steigenden Preisen und einer drohenden Inflation unlogisch. Die Wirtschaft kommt nur langsam wieder in Schwung und sowohl die Leit- als auch die Kreditzinsen sind auf einem absoluten Tiefstand.

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Bei genauerem Hinsehen erschließt sich jedoch die Logik und manch einer fühlt sich an die beiden Währungseinschnitte erinnert, die Deutschland bereits erlebt hat. Um der Finanz- und Wirtschaftskrise entgegenzusteuern, haben die Notenbanken frische Banknoten in die Märkte fließen lassen.

In Deutschland erfolgte dies in Form von zwei milliardenschweren Konjunkturpaketen und weiteren Milliarden, die den Euro stabilisieren und angeschlagenen Mitgliedstaaten zugute kommen sollen. Nun wäre es natürlich sehr naiv, davon auszugehen, dass die Finanzhilfen tatsächlich in vollem Umfang zurückgezahlt werden, was letztlich nichts anderes bedeutet, als dass Deutschland und Europa genauso auf Pump leben wie jene US-Amerikaner, die die große Krise seinerzeit ins Rollen gebracht haben.

Das Sparpaket unserer Bundesregierung kann zwar den Grad der Neuverschuldung etwas mindern, am Schuldenberg selbst ändert sich dadurch jedoch letztlich nichts.

Bei einem Blick auf die Grundregeln der Volkswirtschaftslehre wird nun schnell deutlich, inwieweit sich hier ein Zusammenhang mit einer möglichen Inflation ergibt, denn je weiter die Geldmenge ansteigt, desto höher steigen auch die Preise. Nun ist eine Geldentwertung aber in aller Regel kein unmittelbares Ereignis, sondern vielmehr ein schleichender Prozess, dem ein Anleger durchaus entgegenwirken kann.

Hier daher eine kleine Aufstellung mit den besten und wichtigsten Tipps, Strategien und Anlagen zum Schutz vor einer möglichen Inflation:

·         Überlegt vorgehen.

Derzeit ist zumindest aus volkswirtschaftlicher Sicht die Wahrscheinlichkeit einer Inflation höher als das Risiko einer Deflation. Allerdings ist letztere genauso möglich, nämlich dann, wenn Regierungen, Unternehmen und Verbraucher nicht nur im notwendigen Maße, sondern über die Maßen sparen.

Für den Anleger bedeutet das, dass vor allem überlegt gehandelt werden sollte. Er bringt überhaupt nichts, auf die Schnelle alle Aktien und Anleihen zu verkaufen und alle Depots aufzulösen, nur um das freigewordene Kapital dann in als sicher geltende Anlagen wie Gold oder Immobilien zu investieren.

Generell gilt immer, unabhängig von Krisenzeiten, dass die Risiken ausschließlich durch eine breite Streuung sinken.

·         Gold als Anlage.

Unbestritten ist, dass Gold zu den Werten gehört, die kaum von einem Wertverfall betroffen sind. Dies war früher so, ist bis heute so geblieben und wird sich wohl auch in Zukunft nicht ändern. Aber Gold hat nicht nur Pluspunkte.

So ist die Anschaffung teuer und auch die sichere Verwahrung der Goldbarren und Münzen schlägt mit vergleichsweise hohen Kosten zu Buche. Außerdem ist Gold zwar ein Anlageobjekt, wirft aber keine laufenden Erträge ab. Hinzu kommt, dass der Goldpreis in US-Dollar notiert.

Dadurch profitiert der Anleger nicht von einem Preisanstieg der Feinunze, wenn gleichzeitig der Euro an Wert verliert. Dennoch ist Gold ein solider Bestandteil des Depots und sinnvoll ist, bis zu 20 Prozent des Anlagekapitals in Gold zu investieren.

Wer nicht auf Barren oder Münzen setzen möchte, findet in börsengehandelten Goldfonds, den sogenannten ETFs eine gute Alternative. Vorteilhaft hierbei ist, dass die Anlage günstiger ist und die Papiere täglich ge- und wieder verkauft werden können.

·         In Immobilien investieren?!

Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahrzehnten sehr stabil geblieben, was Immobilien zu einer sicheren Anlagemöglichkeit macht.

Wer sein Geld also in eine selbstgenutzte oder vermietete Immobilie investiert, schützt sein Vermögen tatsächlich vor einer drohenden Inflation.

Auf der anderen Seite bedeuten gleichbleibende Marktpreise aber auch, dass keine nennenswerten Gewinne zu erwarten sind. Hinzu kommt, dass Immobilien in aller Regel eine große Investitionssumme erfordern.

Das heißt, der Anleger sollte sich sehr gut überlegen, ob er tatsächlich einen Großteil seines Vermögens in ein Objekt investieren möchte, bei dem er zwar wenig verlieren, aber auch genauso wenig gewinnen kann. 

·         Auf inflationsgeschützte Anleihen setzen.

Auf Festzinspapiere wirkt sich eine Inflation extrem negativ aus, denn je höher die Preissteigerungsrate ausfällt, desto niedriger ist die reale Verzinsung des Anlagepapiers. Anders gestaltet sich dies bei inflationsgeschützten Anleihen, die auch als Realzinsanleihen oder Inflation-Linker bezeichnet werden.

Bei diesen bleibt die Kaufkraft des Investitionskapitals erhalten und je höher die Preissteigerung ausfällt, desto höher steigt auch die Verzinsung. Kommt es zu keiner Verteuerung der Preise, sind auch die Zinsen entsprechend niedrig.

Zu den sichersten Realzinsanleihen gehören die Anleihen, die die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland herausgibt, daneben gibt es auch börsengehandelte Indexfonds. 

 

Lange Laufzeiten nur in Ausnahmefällen.

Angesichts einer drohenden Inflation sind Anlagen mit langen Laufzeiten und fester Verzinsung keine gute Wahl. Sinnvoll ist daher, den größeren Teil des Anlagevermögens in solche Anlagen zu investieren, die ein gewisses Maß an Flexibilität zulassen.

Eine Möglichkeit hierbei sind Tagesgeldanlagen, bei denen die Verzinsung in regelmäßigen Abständen an die veränderten Marktbedingungen angepasst wird. Für Aktien gilt, dass diese zumindest in der Theorie nur bedingt von einer Inflation getroffen werden, denn wenn die Preise steigen, erhöhen sich analog dazu auch die Umsätze und Gewinne des Unternehmens.

In der Realität führt eine Inflation jedoch normalerweise zu keinem nennenswerten Wirtschaftswachstum. Verhältnismäßig krisensicher sind aber dennoch Aktien von Unternehmen, die krisensichere Produkte verkaufen.

Gemeint sind damit solche Produkte, die unabhängig von Krisen immer gekauft werden, beispielsweise Lebensmittel.

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