Was ist Trading? Teil 1

Was ist Trading? Teil 1

Die Zinsen für klassische Anlageprodukte wie Tages- und Festgeld, Sparpläne oder Staatsanleihen bringen weniger Rendite ein, als die Inflationsrate auffrisst. Risikofreudige Anleger möchten an diesem Punkt gegensteuern und beginnen damit, an der Börse zu spekulieren. Dabei kaufen und verkaufen sie Wertpapiere innerhalb kürzester Zeit. Manchmal handelt es sich um wenige Tage, teilweise sogar nur um Stunden oder Minuten.

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Was ist Trading Teil 1

Wir erklären aus eigener Erfahrung, was es mit diesem Trading auf sich hat, wie es funktioniert und welche Risiken es birgt:

Was ist Trading?

Das Ziel beim Trading ist, Wertpapiere und andere Finanzinstrumente wie Aktien, Zertifikate auf Rohstoffe oder Fremd- und Kryptowährungen zu kaufen, um sie anschließend möglichst schnell gewinnbringend wieder zu verkaufen. Dabei nutzen Trader die sogenannte Volatilität für sich aus. Die Volatilität bezeichnet die üblichen Kursschwankungen an der Börse.

Je nachdem, wie schnell die Wertpapiere wieder verkauft werden, lassen sich verschiedene Trading-Strategien voneinander unterscheiden:

  • Positionstrading bedeutet, dass der Anleger ein Finanzprodukt über mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate hält.

  • Beim Swingtrading lässt der Anleger zwischen dem Kauf und dem Verkauf einige Tage vergehen.

  • Intra-Day-Trading oder kurz Day-Trading meint, dass der Anleger am Tagesende alle Käufe verkauft hat. Sein Depot ist wieder leer, alle Transaktionen sind abgeschlossen und die Gewinne sowie Verluste realisiert. Diese Form der Spekulation wird oft unter Trading im klassischen Sinne verstanden.

Welche Produkte eignen sich fürs Trading?

Es bleibt der Entscheidung des Anlegers überlassen, welche Finanzprodukte er tradet. Neben Wertpapieren kann er auch Futures, Währungen, CFDs, Zertifikate, Staatsanleihen, Optionen, Metalle und Rohstoffe traden.

Kauft er ein Wertpapier mit hoher Volatilität, kann er innerhalb kurzer Zeit viel Geld gewinnen, aber auch verlieren. Während der Kurs des Bitcoins zum Beispiel stark schwankt, sind die Kursschwankungen beim Dax deutlich geringer.

Beim Trading geht es hauptsächlich um die Vorhersage, ob der jeweilige Kurs steigt oder fällt. Anschließend gilt es, den jeweils richtigen Moment abzupassen, um zu kaufen und den Anteil wieder zu verkaufen. Doch was in der Theorie ziemlich einfach klingt, ist in der Praxis überaus schwierig.

Investiert der Anleger über mehrere Jahre hinweg in einen Indexfonds wie den MSCI World, kann er langfristig von der wachsenden Weltwirtschaft profitieren.

Außerdem werden Kursschwankungen über die lange Laufzeit hinweg ausgeglichen. Das Trading zielt genau auf das Gegenteil ab. Die tatsächliche Wertschöpfung spielt keine Rolle. Stattdessen geht es nur um die Vorhersage kurzfristiger Kursschwankungen.

In der Praxis führen solche Spekulationen dazu, dass sich Kurse und zum Beispiel auch Lebensmittelpreise verändern. Der Anleger sollte also verantwortungsbewusst agieren, wenn er seine Produkte zum Traden aussucht.

Außerdem sollte er gut abwägen, ob er die Zeit und die Nerven investieren kann, die fürs Trading notwendig sind.

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Was wird fürs Trading benötigt?

Hat sich der Anleger für ein Produkt entschieden, braucht er ein Depot. Weil die Gebühren der Depotanbieter sehr unterschiedlich ausfallen können, können auch die Kosten stark variieren.

Während ein Anbieter bereits das reine Aufbewahren der Anlagen in Rechnung stellt, erhebt ein anderer Anbieter Gebühren pro Transaktion. Plant der Anleger täglich zahlreiche Transaktionen, ist er mit einem spezialisierten Broker oft am besten beraten.

Neben dem Depot benötigt der Anleger einen Internetzugang. Eine Trading-Software hilft dabei, Kursentwicklungen zu erkennen. Eine App auf dem Smartphone wiederum sorgt dafür, dass der Anleger immer und überall auf dem Laufenden bleibt.

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Am Jahresende muss der Anleger die erzielten Gewinne in seiner Steuererklärung angeben. Dabei handelt es sich in erster Linie um Kapitalerträge.

Sie unterliegen der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent, zusätzlich dazu können der Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer anfallen. 1.000 Euro bleiben pro Person und Jahr aber steuerfrei.

Verluste muss der Anleger im Normalfall nicht aufführen. Denn die Bank verrechnet die Verluste automatisch mit zukünftigen Gewinnen. Möchte der Anleger aber Verluste mit Gewinnen aus unterschiedlichen Depots verrechnen, muss er sich eine Verlustbescheinigung besorgen.

Aus diesem Grund lohnt es sich, einen Depotanbieter auszusuchen, der alle Bescheinigungen nach deutschem Steuerrecht bereitstellen kann.

Andernfalls müsste der Anleger Gewinne und Verluste selbst ermitteln. Allerdings kann das recht aufwändig werden.

Wie kann der Anleger das Trading lernen?

Beim Trading geht es um Geld. Deshalb ist keine besonders gute Idee, ein Depot zu eröffnen und wahllos Aktien zu kaufen und wieder zu verkaufen. Sinnvoller ist, zunächst mit Trockenübungen zu beginnen.

Das ist durch das sogenannte Papertrading möglich. Papertrading bezeichnet ein Trading ohne Geldeinsatz. Bei vielen Anbietern kann der Anleger ein Papertrading-Konto eröffnen und testen, welche Auswirkungen seine Käufe und Verkäufe hätten.

Ein Risiko geht der Anleger dabei nicht ein, denn es finden keine realen Käufe statt.

Livetrading

Möchte sich der Anleger das notwendige Wissen nicht eigenständig durch Bücher oder Videokurse aneignen, kann er auf professionelle Trader zurückgreifen, die online ihre Techniken erklären.

Einige von ihnen erläutern ihre Strategien, während sie Transaktionen durchführen. In diesem Fall wird vom Livetrading gesprochen.

Allerdings sollte sich der Anleger im Vorfeld informieren, ob und welche Gebühren anfallen. Denn beim Livetrading handelt es sich mitunter um kostenpflichtige Angebote.

Social Trading

Das Trading ist zeitintensiv und kann anstrengend sein. Möchte es sich der Anleger einfacher machen, kann er die Transaktionen anderer Trader automatisch kopieren.

Auf verschiedenen Trading-Plattformen ist es möglich, bestimmten Tradern zu folgen. Damit übernimmt der Anleger deren Transaktionen mit einem Geldeinsatz, den er zuvor festgelegt hat.

Das Social Trading bietet die Chance, den Erfahrungsschatz anderer für sich zu nutzen. Allerdings ist niemand vor Fehlern gefeit. Deshalb kann es passieren, dass der Anleger wegen der Aktionen eines Fremden Verluste macht.

Schließlich kennt der Anleger weder die Identität des Traders noch weiß er, welche Ziele dieser verfolgt.

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