Chancen und Risiken für den künftigen Bitcoin Kurs, 2. Teil

Chancen und Risiken für den künftigen Bitcoin Kurs, 2. Teil

Der Bitcoin ist die älteste und bekannteste Kryptowährung. Gleichzeitig hat er sich von einem Nischenprodukt für internetaffine Nerds zu einem ernsthaften Finanzprodukt entwickelt, das immer mehr Investoren findet und als Form der Geldanlage zunehmend interessant wird. Künftige Entwicklungen seriös vorherzusagen, ist nur bedingt möglich.

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Chancen und Risiken für den künftigen Bitcoin Kurs, 2. Teil

Das gilt für Kryptowährungen genauso wie für Finanzprodukte im Allgemeinen. Die Kenntnis der Einflussfaktoren hilft aber bei einer Einschätzung. In einem zweiteiligen Beitrag listen wir diese Faktoren auf. Dabei ging es im 1. Teil um die Chancen.

Jetzt, im 2. Teil, schauen wir uns die Risiken für den künftigen Bitcoin Kurs an:

Starke Schwankungen beim Bitcoin Kurs

Es ist zwar davon auszugehen, dass der Bitcoin Kurs auf lange Sicht steigen wird. Doch den Chancen stehen Risiken gegenüber. Und zu den größten Risiken zählt die enorme Schwankungsbreite. Die hohe Volatilität lässt so manchen Anleger bei einem Investment zögern.

Ähnlich wie bei Aktien kommt dazu, dass die starken Schwankungen einige Händler und Anleger dazu veranlassen, aus Kryptowährungen auszusteigen.

Doch wenn es dabei bleibt, dass etliche Marktteilnehmer im Bitcoin in erster Linie ein Spekulationsobjekt sehen, wird das eher nicht dazu beitragen, dass sich der Kurs stabilisiert und tendenziell steigt.

Schafft es der Bitcoin wegen der Volatilität außerdem nicht, sich als das gängige und in der Breite akzeptierte Zahlungsmittel zu etablieren, das er ursprünglich sein sollte, beginnt ein Teufelskreis.

Denn wenn der Bitcoin nur an wenigen Stellen als Zahlungsmittel genutzt werden kann, verlieren die Marktteilnehmer möglicherweise das Interesse. Dadurch fallen die Kurse.

Investieren Anleger dann, weil sie auf ein Ereignis spekulieren, das die Nachfrage erhöht, klettern die Kurse nach oben. Dieses Auf und Ab lässt den Bitcoin aber ein Spekulationsobjekt bleiben und eben keine solide Form der Geldanlage sein.

Digitale Währungen von Staaten

Ein weiteres Risiko für eine positive Entwicklung des künftigen Bitcoin Kurses ist die wachsende Konkurrenz. Dabei geht es weniger um die über 10.000 verschiedenen Kryptowährungen, die im Laufe der Zeit entstanden sind und inzwischen wie der Bitcoin gehandelt werden können.

Zur echten Konkurrenz könnten vielmehr die digitalen Währungen werden, die Staaten auf den Markt bringen.

Schweden und China zum Beispiel haben staatliche Kryptowährungen ins Leben gerufen und auch in der Eurozone wird bereits an einem digitalen Euro gearbeitet.

Im Unterschied zum Bitcoin, der frei und ohne Regulierung oder Kontrollen von offizieller Seite gehandelt werden kann, sind staatliche Kryptowährungen reguliert und dürften eine deutlich kleinere Volatilität haben.

Anleger, die keine zu großen Risiken eingehen wollen und einen mittel- oder langfristigen Anlagehorizont haben, werden staatlichen Kryptowährungen vermutlich mehr Vertrauen schenken.

Die Konkurrenz könnte so die Nachfrage senken und damit auch zu fallenden Kursen führen.

Immenser Stromverbrauch

Inzwischen ist die Blockchain so komplex, dass die notwendige Rechenleistung und damit auch der dazugehörige Energieverbrauch enorm ist. Schätzungen gehen davon aus, dass allein auf das Bitcoin Mining bis zu 1,5 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs entfallen.

Doch auch in der Welt der Kryptowährungen gewinnt das Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Händler und Anleger wechseln zu digitalen Währungen, die eine bessere Energiebilanz aufweisen.

Ein Beispiel dafür ist der Peercoin, der auch der grüne Bitcoin genannt wird. Steigt der Energieverbrauch des Bitcoins weiter, während andere Kryptowährungen energiesparender sind, könnte darin ein Risiko für sinkende Kurse liegen.

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Technisch bessere Alternativen

Der Bitcoin ist zwar nach wie vor die bekannteste und wichtigste Kryptowährung mit der größten Marktkapitalisierung. Aber mittlerweile gibt es eine Vielzahl anderer Kryptowährungen, die dem Bitcoin ernsthaft Konkurrenz machen und ihn in den kommenden Jahren von der Spitzenposition verdrängen könnten.

Ein wesentlicher Grund dafür ist das Alter. Während der Bitcoin der Vorreiter war, konnten spätere Kryptowährungen die Prinzipien weiterentwickeln und die Mechanismen verbessern.

Die Folge davon ist, dass spätere Kryptowährungen moderner sind und ein besseres technisches Niveau haben.  Vor allem eine höhere Effizienz, breitere Einsatzmöglichkeiten und eine bessere Einbindung der Teilnehmer sind dabei wichtige Punkte.

Eine veraltete Technik kann zum Risiko für eine positive Kursentwicklung werden. Zumal nicht ausgeschlossen ist, dass eine moderne digitale Währung auf der Bildfläche erscheint, die eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreibt wie der Bitcoin.

Kein realer Gegenwert

Viele Anleger sind bereit, ein gewisses Risiko einzugehen. Trotzdem sollen die Risiken kalkulierbar und die Investments eher sicher sein. Das Vertrauen in den Bitcoin fehlt klassischen Anlegern oft.

Neben dem Umstand, dass etliche Leute die komplexe Technik hinter Kryptowährungen nicht verstehen, ihnen das notwendige Wissen fehlt und sie die Regulierung vermissen, geht das mangelnde Vertrauen auf den real nicht existenten Gegenwert zurück.

Im Unterschied zu traditionellen Anlageformen wie Aktien, Immobilien oder Gold steht hinter dem Bitcoin kein echter, greifbarer Sachwert.

Genau genommen, ist der Bitcoin zunächst einmal nur ein Datensatz. Sein Preis ergibt sich daraus, dass Käufer darauf vertrauen, dass sie in ein paar Monaten oder Jahren einen Gegenwert in einem Zahlungsmittel wie dem Euro für den Bitcoin erhalten.

Doch ob es möglich sein wird, den Bitcoin tatsächlich wieder in Euro umzutauschen und zu welchem Kurs, kann niemand seriös vorhersagen. Totalverluste sind nicht ausgeschlossen.

Hackerangriffe und Diebstahl

Es gab bereits Attacken, bei denen es Hackern gelungen ist, Bitcoins im großen Stil zu stehlen. Dass der Bitcoin das bevorzugte Ziel solcher Hackerangriffe ist, liegt einfach daran, dass sich Cyberkriminelle generell auf die Anwendungen, Systeme und Plattformen konzentrieren, die am häufigsten genutzt werden. Und der Bitcoin ist die am meisten gehandelte Kryptowährung.

Anleger können sich vor Diebstählen schützen, indem sie ihre Bitcoins nicht in einer Online-Wallet verwahren, sondern auf eine Offline-Lösung zurückgreifen.

Dennoch ist es praktisch unmöglich, eine hundertprozentige Internet- und Computersicherheit herzustellen, die Angriffe jeglicher Art garantiert unterbindet.

Stärkere Regulierung

Der Boom rund um Kryptowährungen bleibt auch von den Regierungen nicht unbemerkt. Insofern dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Regulierung zunimmt.

Tatsächlich gibt es Staaten, die das Mining bereits verboten haben. Dazu gehört China. Und generell ist denkbar, dass einige Länder den Bitcoin und andere Kryptowährungen komplett verbieten.

Kontrollmechanismen von offizieller Stelle könnten negative Folgen für den Bitcoin Kurs haben, denn eine Regulierung durch den Staat oder Banken steht der Grundidee entgegen. Lösen einzelne Verbote eine Kettenreaktion aus, könnten der Bitcoin und alle anderen Kryptowährungen von der Bildfläche verschwinden.

Wie wahrscheinlich dieses Szenario ist, lässt sich aber nicht vorhersagen. Denn andersherum gibt es Staaten, die digitalen Währungen gegenüber sehr aufgeschlossen sind.

Fazit zu den Chancen und Risiken für den künftigen Bitcoin Kurs

Es ist nicht möglich, seriös vorherzusagen, wie sich der Bitcoin Kurs in Zukunft entwickeln wird. Durch eine Reihe von Einflussfaktoren halten sich die Chancen und die Risiken ungefähr die Waage.

Vieles wird sicher davon abhängen, ob sich der Bitcoin auf breiter Ebene als Zahlungsmittel durchsetzen kann und dadurch seinen Status als reines Spekulationsobjekt verliert.

Aber auch die Entwicklung von Kryptowährungen im Allgemeinen wird eine wesentliche Rolle spielen und entscheidend dafür sein, ob der Bitcoin Kurs steigt, fällt, sich stabilisiert oder irgendwann womöglich gar nicht mehr existiert.

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Matthias Kumpertz, - Finanzberater und Marlene Heuer,- Finanzberaterin, sowie Christian Gülcan, Unternehmer, Kryptoinvestor, VC Investor, Gründer, Kreditnehmer, Betreiber und Redakteur der Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Finanzen, Kapital, Finanzierungen und Banken. Anleitungen, Investments und Finanzpläne für Verbraucher und Investoren. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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