Was sind Bitcoin-ETFs? Teil 1

Was sind Bitcoin-ETFs? Teil 1

Es gibt zwei Begriffe, über die in der Finanzwelt viel gesprochen wird. Zum einen ist das der Bitcoin als bekannteste Krypotwährung. Der andere Begriff sind ETFs, die Börsenindizes abbilden. Eine Kombination aus diesen beiden Produkten scheint ein interessantes Investment zu sein. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass die Konzepte eigentlich nicht zusammenpassen.

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Was sind Bitcoin-ETFs Teil 1

Um nicht nur auf Werbeversprechen vertrauen zu müssen, schauen wir uns die Bitcoin-ETFs in einem zweiteiligen Beitrag näher an:

Was sind ETFs?

ETF ist das Kürzel für Exchange Traded Fund, was übersetzt so viel bedeutet wie börsengehandelter Fonds. Ein ETF bildet einen Börsenindex wie zum Beispiel den Dax nach.

Der Anleger kann durch einen ETF mit nur einem Wertpapier anteilig in verschiedene Unternehmen oder gleich ganze Märkte investieren, ohne dass er sich dabei Gedanken darüber machen muss, welche Aktien er konkret auswählt und in seinem Portfolio zusammenstellt.

So verknüpfen Aktien-ETFs die Vorteile von Aktien und Fonds miteinander.

Neben Aktien ist auch ein Investment in andere Vermögenswerte möglich. Das können zum Beispiel Anleihen oder Immobilien sein. ETFs werden dabei an der Börse gehandelt. Deshalb kann der Anleger sie jederzeit zu den Börsenöffnungszeiten kaufen und verkaufen.

Was sind Bitcoin-ETFs?

Wie ein normaler ETF ist auch ein Bitcoin-ETF ein börsengehandelter Fonds. Während der ETF aber einen Börsenindex abbildet, setzt der Bitcoin-ETF nur auf den Bitcoin als einzigen Vermögenswert.

Der Herausgeber des Bitcoin-ETFs nutzt das Geld der Anleger, um damit Bitcoin zu kaufen. Anschließend verbrieft er die Kryptowährung und handelt sie als Wertpapier an der Börse. Dadurch entwickelt sich der Wert des Bitcoin-ETFs analog zu dem Wert der hinterlegten Bitcoins.

Theoretisch ermöglicht ein Bitcoin-ETF, an einer klassischen Börse in den Bitcoin zu investieren. Der Anleger muss sich weder mit der komplexen Handhabung einer Kryptobörse befassen noch sich darüber Gedanken machen, wie er seine Bitcoins in einem Wallet aufbewahrt.

Durch den Bitcoin-ETF gehören ihm nur Anteile des Fonds, der den Handel und die Aufbewahrungsrisiken für den Anleger übernimmt.

Bei der Theorie bleibt es deshalb, weil es in Deutschland keinen ETF gibt, der nur mit dem Bitcoin hinterlegt ist. Damit ein Fonds die Zulassung für den Börsenhandel bekommt, muss er hierzulande mindestens fünf verschiedene Vermögenswerte beinhalten.

Auch in den USA lehnte die dortige Börsenaufsicht SEC bislang Anträge, ETFs mit nur einem Vermögenswert für den Handel zuzulassen, konsequent ab. Anders sieht es lediglich in Kanada aus. Dort sind seit 2021 Bitcoins-ETFs erlaubt.

Trotzdem wird auch in Deutschland regelmäßig für Bitcoin-ETFs geworben. Was sich dahinter verbirgt, ist je nach Einzelfall verschieden. Einige Produkte sind recht nah am Bitcoin, andere Anlageformen hingegen ziemlich davon entfernt. Auf die Produkte kommen wir noch zu sprechen.

Gemeinsam ist allen Anlageprodukten übrigens, dass sie laufende Kosten verursachen.

Sie bewegen sich meist in einem Rahmen zwischen 0,5 und 2 Prozent jährlich. Investiert der Anleger hingegen direkt in den Bitcoin, werden solche Kosten nicht fällig.

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Welche Bitcoin-ETFs gibt es?

Weil die Nachfrage nach Bitcoin-ETFs unter Anlegern groß ist, sind mittlerweile verschiedene Produkte auf dem Markt. Die verschiedenen Regelungen in den einzelnen Staaten haben aber zur Folge, dass die meisten Bitcoin-ETFs nicht wie klassische ETFs und auch nicht wie eben beschrieben funktionieren, sondern teils sehr unterschiedliche Inhalte haben.

An der New Yorker Börse wurde im Oktober 2021 der erste Bitcoin-ETF namens ProShares Bitcoin Strategy ETF, kurz BITO, zugelassen. Die Anleger sahen in dem Ereignis den Startschuss für den Bitcoin als Mainstream.

Tatsächlich investiert der BITO das Geld der Anleger aber gar nicht in echte Bitcoin, sondern stattdessen in Bitcoin-Futures.

Bei Bitcoin-Futures handelt es sich um Termingeschäfte, bei denen zwei Parteien miteinander vereinbaren, eine gewisse Menge Bitcoin zu einem bestimmten Zeitpunkt und Preis auszutauschen.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Futures zeitversetzt auf plötzliche Kursanstiege reagieren. Deshalb können sie den aktuellen Kurs der Kryptowährung nicht zuverlässig abbilden. Doch Anleger wollen gerade eine möglichst präzise Abbildung und kein verzerrtes Bild vom Bitcoin-Preis.

Zu den bekanntesten Anbietern von Bitcoin-ETFs gehören folgende:

  • BITO ist der älteste ETF am US-Markt. Das Handelsvolumen von rund einer Milliarde US-Dollar sorgte seinerzeit für viel Aufsehen und war ein Grund dafür, dass der Bitcoin-Kurs auf über 60.000 US-Dollar kletterte. Allerdings basiert BITO nur auf Bitcoin-Futures.
  • Purpose Bitcoin ETF, kurz BTCC, ist der erste börsengehandelte Bitcoin-ETF, der tatsächlich auf echten Bitcoins basiert. Für den Handel ist er an der größten Börse Kanadas, der Toronto Stock Exchange (TSX) zugelassen.
  • Fidelity Advantage Bitcoin ETF, kurz FBTC, basiert wie der BTCC auf echten Bitcoin und bildet damit die Kursentwicklung vom Bitcoin direkt ab. Handelbar ist der FBTC an der TSX.
  • Valkyrie Bitcoin Strategy ETF, kurz BTF, kam als zweiter ETF auf den US-Markt. Wie der BITO bildet aber auch er die Wertentwicklung nur anhand von Bitcoin-Futures ab.
  • VanEck Bitcoin Strategy ETF (XBTF) bildet eine Auswahl an verschiedenen Krypto-Unternehmen ab, bei denen ein Großteil ihres Nettovermögens laut Bilanz in Bitcoin vorliegt. Darunter sind sehr bekannte Namen wie Coinbase oder Tesla.

Die genannten Bitcoin-ETFs haben bislang keine Vertriebszulassung in Deutschland. Doch es gibt Alternativen, die auch hierzulande verfügbar sind. Welche das sind, schauen wir uns in Teil 2 an.

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Matthias Kumpertz, - Finanzberater und Marlene Heuer,- Finanzberaterin, sowie Christian Gülcan, Unternehmer, Kryptoinvestor, VC Investor, Gründer, Kreditnehmer, Betreiber und Redakteur der Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Finanzen, Kapital, Finanzierungen und Banken. Anleitungen, Investments und Finanzpläne für Verbraucher und Investoren. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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