4 Fragen zum Firmenkredit

4 Fragen zum Firmenkredit

Auch ein Unternehmen kann nicht alle notwendigen Anschaffungen und geplanten Investitionen allein aus den Umsätzen oder gar Gewinnen finanzieren. Stattdessen muss es sich das Kapital mitunter durch einen Firmenkredit beschaffen.

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4 Fragen zum Firmenkredit

Doch auch wenn der Geschäftskredit zu den beliebten und altbewährten Finanzierungsinstrumenten gehört, ist er nicht immer so einfach zu bekommen.

In diesem Beitrag beantworten wir vier grundlegende Fragen zum Firmenkredit!:

  1. Was ist ein Firmenkredit?

Wer selbstständig ist oder freiberuflich arbeitet, kann einen Geschäftskredit aufnehmen, um auf diese Weise an frisches Kapital zu kommen und die Liquidität seines Unternehmens zu verbessern.

Die Kreditsumme kann der Unternehmer einsetzen, um Kosten zu decken oder einen finanziellen Engpass zu überbrücken. Doch genauso kann der Unternehmer mit dem Firmenkredit wichtige Investitionen finanzieren, die dem Unternehmen beim weiteren Wachstum helfen.

Vom Grundprinzip her läuft ein Firmenkredit genauso ab wie ein normaler, privater Ratenkredit. Das bedeutet: Für den Firmenkredit vereinbart der Unternehmer mit der Bank die Kreditsumme, die Laufzeit, den Zinssatz und die Ratenhöhe.

Anschließend zahlt der Unternehmer den Kreditbetrag plus Zinsen in monatlichen Raten zurück.

Natürlich muss dabei sichergestellt sein, dass der Unternehmer die Kreditraten pünktlich aufbringen kann. Es gibt zwar Banken, die bei Firmenkrediten kurzzeitige Zahlpausen gewähren. Allerdings wird der Firmenkredit dadurch meist teurer.

Generell sollte der Unternehmer mehrere Kreditangebote einholen und vergleichen, um sich möglichst günstige Konditionen zu sichern.

Der entscheidende Unterschied zwischen einem Privatkredit und einem Firmenkredit besteht darin, dass ein Firmenkredit nur für berufliche Zwecke genutzt werden darf. Das Geld muss also für Ausgaben verwendet werden, die mit der Firma und der geschäftlichen Tätigkeit zusammenhängen.

Der Unternehmer kann keinen Firmenkredit aufnehmen und mit dem Geld seinen privaten Familienurlaub bezahlen, sein Eigenheim finanzieren oder sein Privatkonto ausgleichen. Für solche persönlichen, privaten Zwecke braucht er einen Privatkredit. Der Firmenkredit ist fürs Unternehmen gedacht.

  1. In welchen Formen gibt es den Firmenkredit?

Firmenkredite lassen sich in zwei große Gruppen einteilen. So gibt es zum einen die zweckgebundenen Firmenkredite und zum anderen die nicht zweckgebundenen Unternehmenskredite. Wie die Bezeichnungen schon andeuten, ist ein zweckgebundener Firmenkredit an ein bestimmtes Vorhaben geknüpft.

Möchte der Unternehmer zum Beispiel eine Maschine kaufen und beantragt dafür einen Kredit, kann die Bank einen zweckgebundenen Firmenkredit bewilligen. Er ist dann für die Finanzierung der Maschine bestimmt.

Eine Sonderform des zweckgebundenen Firmenkredits ist der Betriebsmittelkredit. Er wird auch als Übergangskredit bezeichnet. Dieser Kredit wird verwendet, um kurzfristig laufende Betriebsausgaben wie beispielsweise Gehälter, Materialkosten oder Mieten abzudecken.

Ein nicht zweckgebundener Firmenkredit hat keinen konkreten Verwendungszweck. Vielmehr kann der Unternehmer frei über das Geld verfügen und es dort einsetzen, wo er Kapital braucht.

Trotzdem sollte der Unternehmer gerade bei einem nicht zweckgebundenen Firmenkredit genau überlegen, was er finanzieren will und wie viel Geld dazu notwendig ist. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Kreditsumme nicht stimmt.

Ist sie zu hoch, entstehen durch die Zinsen unnötige Kosten. Ist der Darlehensbetrag zu niedrig, kann der Unternehmer seine Pläne nur bedingt umsetzen.

Abgesehen von den normalen Firmenkrediten, können Unternehmen zum Teil auch Förderkredite nutzen. Diese sind staatlich gefördert und werden für verschiedene Vorhaben vergeben. Die Gründerkredite, die sich speziell an Existenzgründer und Start-ups richten, gehören ebenfalls in die Gruppe der Förderkredite.

  1. Wie wird ein Firmenkredit beantragt?

Wie einen Privatkredit kann der Unternehmer auch einen Firmenkredit entweder ganz klassisch bei einem Gespräch mit dem Bankberater oder online beantragen.

Allerdings sollte er den Kreditantrag sorgfältig vorbereiten. Denn ein Firmenkredit wird erst nach einer Bonitätsprüfung bewilligt. Und die Hürden sind hoch.

Anders als ein angestellter Arbeitnehmer mit einem festen, sicheren Einkommen kann ein Unternehmer letztlich nur schätzen, welche Umsätze seine Firma erzielen wird. Aus diesem Grund möchte die Bank in aller Regel die Bilanzen der vergangenen Jahre, Geschäftsberichte, die Planungen für die nähere Zukunft und den Businessplan sehen.

Außerdem braucht der Unternehmer oft zusätzliche Kreditsicherheiten oder eine Bürgschaft. Als Faustregel gilt: Je präziser die Finanzanalyse ist und je geringer die Ausfallrisiken sind, desto besser sind die Chancen, dass die Bank den Firmenkredit bewilligt.

  1. Was sind die Alternativen zum Firmenkredit?

Ein Firmenkredit bringt schnell frisches Kapital ins Unternehmen. Durch die verbesserte Liquidität kann der Unternehmer auch größere Anschaffungen finanzieren.

So kann die Firma weiter wachsen. Allerdings braucht der Unternehmer oft zumindest eine gewisse Quote an Eigenkapital, damit die Bank mitspielt.

Wenn es darum geht, Arbeitsmaschinen, Firmenfahrzeuge oder Einrichtungsgegenstände zu finanzieren, kann deshalb auch ein Leasing eine gute Alternative zum Firmenkredit sein. Statt eine größere Summe zu investieren, muss der Unternehmer beim Leasing nur kleinere Monatsraten aufbringen.

Am Ende der Vertragslaufzeit kann er dann entscheiden, ob er die Gegenstände behält und zum Restwert kauft oder ob er sie im Rahmen eines weiteren Vertrags gegen neuere Modelle austauscht.

Braucht der Unternehmer kurzfristig finanzielle Mittel, kann auch das sogenannte Factoring in Betracht kommen. Beim Factoring verkauft der Unternehmer offene Rechnungen und andere Forderungen an einen Dritten.

Dieser Dritte übernimmt die Forderungen, zieht einen gewissen Risikoanteil ab und bezahlt den Rest an den Unternehmer aus. Dadurch steht dem Unternehmer das Geld sofort zur Verfügung.

Mehr Infos zum Gründerkredit für Unternehmen:

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Matthias Kumpertz, - Finanzberater und Marlene Heuer,- Finanzberaterin, sowie Christian Gülcan, Unternehmer, Kryptoinvestor, VC Investor, Gründer, Kreditnehmer, Betreiber und Redakteur der Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Finanzen, Kapital, Finanzierungen und Banken. Anleitungen, Investments und Finanzpläne für Verbraucher und Investoren. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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