Die wichtigsten Infos und Tipps rund um den passenden Kredit, Teil 2
Oft muss dann ein Kredit her, wenn eine größere Anschaffung ansteht, die eigenen Mittel dafür aber nicht ausreichen oder nicht vorhanden sind. Ein anderer typischer Fall für einen Kreditbedarf ist eine geplante Umschuldung. Doch auch wenn die Auswahl an Kreditangeboten groß ist und die Werbung vollmundig günstige Konditionen und einfache Abläufe verspricht, gestaltet sich die Kreditaufnahme in der Praxis oft schwerer als gedacht.
Und nicht selten wird der Kredit am Ende ein ganzes Stück teurer. Doch das muss nicht sein!
In einem ausführlichen Ratgeber haben wir die wichtigsten Infos und Tipps rund um den passenden Kredit zusammengetragen. Dabei ging es im 1. Teil darum, wann ein Kredit überhaupt Sinn macht und wann es bessere Alternativen gibt. Außerdem haben wir erklärt, was einen Ratenkredit ausmacht und wie der Kreditnehmer vorgehen sollte, um die Eckdaten des Kredits richtig festzulegen.
Hier geht’s nun weiter mit Teil 2 des Ratgebers:
Inhalt
Wo findet der Kreditnehmer einen passenden Kredit?
Der Kreditnehmer kann sich von seiner Hausbank oder einer anderen Bank vor Ort ein Kreditangebot erstellen lassen. Zum einen weiß er damit, wie viel ihn ein Kredit dort kosten würde. Zum anderen hat er schon mal ein Angebot, auf das er zurückkommen kann.
In aller Regel wird ein Ratenkredit in der Bankfiliale zwar teurer sein als ein Kredit online. Denn bei einem Onlinekredit erledigt der Kreditnehmer einen Teil der Arbeiten, die sonst ein Bankmitarbeiter macht, selbst. Dazu gehören beispielsweise die Suche nach passenden Produkten und das Ausfüllen der Formulare. Zudem laufen bei einem Online-Kredit viele Schritte automatisiert und auf digitalen Wegen ab.
Da das insgesamt kostengünstiger ist, sinken auch die Kosten für den Kreditnehmer. Andererseits kann es durchaus sein, dass die Hausbank eher mit sich reden lässt und einen Kredit bewilligt, wenn die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht ganz optimal sind. Schließlich ist der Kreditnehmer Kunde und der Bank bekannt.
Als nächstes sollte sich der Kreditnehmer im Internet umschauen. Dabei kann er die Webseiten verschiedener Banken aufrufen und sich dort über Ratenkredite informieren. Die meisten Banken haben Kreditrechner auf ihren Seiten, so dass sich der Kreditnehmer ein ungefähres Bild machen kann. Wesentlich einfacher und bequemer ist aber, wenn der Kreditnehmer Vergleichsportale nutzt.
Die Portale listen Angebote verschiedener Anbieter auf und vergleichen die Kreditangebote miteinander. So kann der Kreditnehmer recht schnell ermitteln, wo er die besten Konditionen bekommt.
Allerdings sollte der Kreditnehmer immer mehrere Kredit-Vergleichsportale bemühen. Dafür gibt es mehrere Gründe: So arbeiten die Portale mit unterschiedlichen Banken zusammen. Deshalb kann es sein, dass einige Banken auf einem Portal gar nicht vertreten sind, dafür aber andere Anbieter, die auf den anderen Portalen nicht auftauchen.
Außerdem handeln die Vergleichsportale teils Sonderkonditionen mit den Anbietern aus, die dann exklusiv nur auf dem jeweiligen Portal gelten. Hinzu kommt, dass die Kreditportale im Verlauf des Vergleichs nicht immer die gleichen Daten abfragen. Das kann sich im Ergebnis aber auf die Zinssätze auswirken.
Hat der Kreditnehmer also ein, zwei interessante Kreditangebote gefunden, sollte er sich diese vormerken und sich dann auf einem anderen Vergleichsportal umschauen. Vielleicht gibt es dort ein noch besseres Angebot. Außerdem sollte er sich die Angebote seiner Hausbank oder der örtlichen Filialbanken in Erinnerung rufen und mit seinen Online-Ergebnissen vergleichen.
Am besten vorab die Schufa prüfen
Bevor sich der Kreditnehmer auf die Suche nach einem Ratenkredit macht und die ersten Angebote einholt, sollte er überprüfen, was in seiner Schufa-Datei steht. Bestellt er dafür eine sogenannte Datenkopie, ist die Auskunft einmal pro Jahr kostenlos. Sollten sich in der Datei falsche Einträge befinden, sollte der Kreditnehmer die Auskunftei auf die Fehler hinweisen.
Sind die Einträge tatsächlich fehlerhaft, muss die Schufa diese korrigieren. Für die Bewertung der Kreditwürdigkeit kann das wichtig sein. Allerdings dauert es ein bisschen, bis die Schufa den Sachverhalt geprüft und die Daten berichtigt hat. Braucht der Kreditnehmer den Kredit möglichst schnell, wird es mit einer Korrektur deshalb in den meisten Fällen nichts werden.
Unnötige Kosten durch eine Restschuldversicherung vermeiden
Ein Faktor, der einen Ratenkredit unnötig verteuert, ist eine Restschuldversicherung. Die Versicherung verspricht zwar, dass sie einspringt und die Kreditraten übernimmt, wenn der Kreditnehmer arbeitsunfähig erkrankt, arbeitslos wird oder stirbt. Allerdings gibt es meist sehr viele Ausschlusskriterien. Zudem ist eine Restschuldversicherung oft unverhältnismäßig teuer.
Lange Zeit war es so, dass die Restschuldversicherung bei vielen Kreditportalen irgendwo im Verlauf der Vergleichs- und Antragsstrecke auftauchte und der Kreditnehmer die Versicherung mehr oder weniger unbewusst oder aus Versehen abschließen konnte.
Durch die Umsetzung einer europäischen Vermittlerrichtlinie ist das nicht mehr der Fall. Jetzt wird der Kreditnehmer von den Vergleichsportalen dazu aufgefordert, sich für oder gegen die Versicherung zu entscheiden. Ein versehentlicher Abschluss ist damit praktisch ausgeschlossen.
Allerdings ist der Verzicht auf die Restschuldversicherung gerne so formuliert, dass der Kreditnehmer unsicher wird. Denn durch die Entscheidung gegen die Versicherung erklärt der Kreditnehmer gleichzeitig, dass er die Kreditkosten im Fall von Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit oder Tod alleine stemmen kann. Von solchen Formulierungen sollte sich der Kreditnehmer nicht verwirren lassen.
Bei einem Ratenkredit ist eine Restschuldversicherung nicht notwendig. Und falls der Kreditnehmer eine zusätzliche Absicherung möchte, ist er mit einer Versicherung, die er unabhängig vom Kredit abschließt, wesentlich besser beraten.
Der Zinssatz, der dem Kreditnehmer bei einem Kreditvergleich angezeigt wird, ist zunächst nur ein unverbindliches Angebot. Ein persönliches Angebot bekommt der Kreditnehmer erst, wenn er seine persönlichen Daten eingetragen hat.
Das endgültige Kreditangebot wiederum erstellt die Bank nach der Prüfung des Kreditantrags. Bis hierhin kann sich der Zinssatz deshalb noch verändern. Die einzelnen Schritte vom Kreditvergleich bis zur Auszahlung der Kreditsumme schauen wir uns im nächsten Teil an.
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Thema: Die wichtigsten Infos und Tipps rund um den passenden Kredit, Teil 2
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