5 Fragen zu Kryptowährungen, Teil 2

5 Fragen zu Kryptowährungen, Teil 2

Kryptowährungen sind in aller Munde. Während die einen im digitalen Geld das Zahlungsmittel der Zukunft sehen, halten es andere für eine rentable Vermögensanlage. Wieder andere werten virtuelle Währungen als eine gute und wichtige Alternative zu herkömmlichem Geld, vor allem im Zusammenhang mit dem Onlinehandel und mit internationalen Geschäften. Doch es gibt genauso viele, die den einen oder anderen Begriff rund um Kryptowährungen zwar schon einmal gehört haben, ihn aber nicht so richtig einzuordnen wissen.

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5 Fragen zu Kryptowährungen, Teil 2

Das System hinter Digitalgeld ist komplex und ein paar erklärende Worte reichen nicht aus, um es in seiner ganzen Bandbreite zu erfassen. Um einen Anfang zu machen und zumindest einen groben Überblick zu vermitteln, beantworten wir fünf Fragen zu Kryptowährungen.

Dabei haben wir in Teil 1 erklärt, was Kryptowährungen eigentlich sind und wie sie funktionieren. Hier ist Teil 2!:

  1. Welche Kryptowährungen gibt es?

Inzwischen sind rund 2.000 verschiedene Kryptowährungen auf dem Markt. Allerdings sind nicht alle davon eigenständige Währungen mit neu entwickelten Algorithmen. Vielmehr handelt es sich zum Teil um sogenannte Forks. Forks sind Abspaltungen von anderen Kryptowährungen, die für die neue Währung abgeändert oder angepasst wurden.

Jedenfalls ist der Markt in Bewegung. Es kommen regelmäßig neue Währungen dazu, während andere Währungen eingestellt werden. Eine lange Liste mit allen verfügbaren Kryptowährungen aufzuführen, würde an dieser Stelle wenig nutzen.

Um die verschiedenen Systeme aufzuzeigen, nennen wir deshalb nur ein paar Beispiele:

Bitcoin

Die bekannteste und derzeit erfolgreichste Kryptowährung ist der Bitcoin. Gleichzeitig ist der Bitcoin so etwas wie der Urvater aller digitalen Währungen. Das System geht auf das Pseudonym Satoshi Nakamoto zurück.

Die Basis für den Bitcoin sind kryptografisch abgesicherte Protokolle und ein dezentrales Datennetzwerk. Die digitale Währung beruht somit auf mathematischen Formeln und Algorithmen zur Verschlüsselung.

Für den normalen Nutzer ist der Bitcoin zunächst nichts anderes als eine Währung, mit der er im Internet bezahlen oder Guthaben ansparen kann. Dazu hat er einen virtuellen Geldbeutel, ein sogenanntes Wallet. Über diesen Geldbeutel kann er Einheiten empfangen und senden.

Im Hintergrund läuft die Blockchain. Als öffentliches Buchungsnetzwerk speichert die Blockchain alle bestätigten Buchungen, indem sie die Datenblöcke wie eine Kette aneinanderreiht. Alle Nutzer des Systems können die Datenkette einsehen.

Neben dem öffentlichen Schlüssel, der den Nutzer als Pseudonym im Netzwerk ausweist, hat dieser noch einen persönlichen Schlüssel. Bei Transaktionen wird der persönliche Schlüssel als geheimer Datensatz im Geldbeutel abgelegt. Dadurch gibt es eine Signatur, die zum einen mathematisch beweist, dass die Transaktion vom Besitzer der Wallet kommt. Zum anderen verhindert die Signatur, dass die Transaktion von Dritten manipuliert werden kann.

Verfügt der Nutzer über die entsprechende Software, kann er die Verarbeitung der Transaktionen im Zahlungsnetzwerk aktiv unterstützen. Dieser Vorgang nennt sich Mining und wird mit Bitcoins vergütet.

Bitcoins zu versenden und zu empfangen, dauert nur wenige Minuten und ist somit deutlich schneller als eine klassische Banküberweisung. Deshalb ist der Bitcoin vor allem als unabhängige Währung für das Internet interessant.

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Ethereum

Ethereum bezeichnet keine Kryptowährung, sondern das dezentrale System für die virtuelle Währung. Diese heißt Ether.

Wie beim Bitcoin ist auch bei Ethereum die Blockchain Technologie die Grundlage für das System. Um die virtuelle Währung anzutreiben und gleichzeitig vor Fälschungen zu schützen, greift Ethereum derzeit noch auf das Proof-of-Work-Verfahren zurück.

Geplant ist aber, dass im Zuge der Weiterentwicklung ein Wechsel auf das Proof-of-Stake-Verfahren erfolgen soll.

Ripple XRP

Bei Ripple handelt es sich um ein Open-Source-Protokoll für ein Zahlungsnetzwerk. Mehrere Investoren unterstützen die weitere Entwicklung des Systems. Und weil unter den Investoren auch Google ist, wird oft von der Google Kryptowährung gesprochen.

Als Zahlungsnetzwerk akzeptiert Ripple jede beliebige Währung. Innerhalb des Systems gibt es mit den Ripples aber auch eine eigene Kryptowährung XRP.

IOTA

IOTA gilt als die erfolgreichste deutsche Kryptowährung. Die Buchstaben IOT im Namen stehen unter anderem für Internet of Things (Internet der Dinge). Vor diesem Hintergrund halten Experten die virtuelle Währung für ein zukunftsweisendes System.

Das System, auf dem IOTA basiert, verfolgt einen komplett anderen Ansatz als zum Beispiel der Bitcoin. Mit Tangle als Grundlage ist das System auf eine sichere Kommunikation zwischen zwei Geräten ausgelegt.

Das besondere Augenmerk liegt dabei darauf, Transaktionen schnell, ohne großen Rechenaufwand und kostenfrei abzuwickeln.

  1. Wo werden Kryptowährungen gehandelt?

Wer Kryptowährungen kaufen oder verkaufen möchte, kann das virtuelle Geld gegen echtes Geld oder andere Kryptowährungen eintauschen. Für den Handel gibt es offizielle Tauschbörsen und Plattformen namhafter Anbieter. Auch private Händler sind auf dem Markt vertreten. Experten empfehlen aber den Ankauf über große Portale.

Um die erworbenen Kryptowährungen zu bezahlen, kann der Nutzer auf die klassische Banküberweisung, das Online-Banking oder die Kreditkarte zurückgreifen. In einigen Ländern sind auch Online-Bezahldienste erlaubt. Wichtig ist aber, dass der Nutzer nicht nur auf den Gegenwert achtet.

Genauso sollte er im Blick haben, ob Transaktionsgebühren anfallen und wenn ja, in welcher Höhe. Außerdem sollte er berücksichtigen, dass Steuern fällig werden können.

Je nach System kann der Nutzer auch durch das Mining Kryptowährungen erwirtschaften. Beim Mining stellt er Rechenleistung zur Verfügung, die für die Transaktionen im Netzwerk genutzt wird. Im Gegenzug bekommt er virtuelles Geld als Vergütung.

Verkauft der Nutzer online Waren oder Dienstleistungen, kann er sich die Rechnung auch in einer Kryptowährung bezahlen lassen. Statt Euro oder US-Dollar verlangt er vom Kunden dann also zum Beispiel Bitcoins. Dazu nennt er dem Kunden entweder die Adresse seines Wallets oder schickt ihm einen entsprechenden QR-Code zu.

  1. Wie wird die Entwicklung von Kryptowährungen finanziert?

Hinter praktisch jeder Kryptowährung stehen clevere Entwickler, Visionäre, Stiftungen oder große Unternehmen. Konzerne hätten möglicherweise die Mittel, um die Entwicklung einer virtuellen Währung selbst zu finanzieren.

Im Unterschied dazu setzen Einzelpersonen und Stiftungen in aller Regel auf sogenannte ICOs. ICO steht für Initial Coin Offerings und ähnelt von der Grundidee her der Ausgabe von Wertpapieren an der Börse.

Früher kam ein ICO in erster Linie zum Einsatz, um die Finanzierung für eine neue Kryptowährung sicherzustellen, die auf den Markt gebracht werden sollte. Die meisten Projekte basierten auf der Blockchain und Token waren echte Utility Token.

Ein Utility Token beinhaltet keine Rechte am Projekt oder Unternehmen, sondern wird zu einem Zahlungsmittel, das Nutzer nach Fertigstellung des Projekts verwenden können.

Mittlerweile stehen bei den ICOs eher die sogenannten Revenue Share Token im Vordergrund. Ein Revenue Share Token ist mit Aktien vergleichbar, denn die Besitzer werden an Gewinnausschüttungen beteiligt.

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Ein Beispiel:

Ein Unternehmen investiert in ein Projekt und beteiligt sich auf diese Weise an einem Token auf Basis von Ethereum. Nachdem das Projekt Gewinne erzielt, bekommen die Investoren, die durch das ICO Anteile an dem Token halten, ihre Gewinnanteile auf ihre Wallets im Ethereum-System gutgeschrieben.

Auch ein normaler Nutzer kann an einem ICO teilnehmen. Meistens braucht er dafür Bitcoins oder Ethereum. Zu einem bestimmten Zeitpunkt startet der Veranstalter den Verkauf der Token. Der Nutzer kann dann als Investor bestehende Kryptowährungen in die neuen Token eintauschen.

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