Baufinanzierung für Selbstständige – 3 Tipps

Baufinanzierung für Selbstständige – 3 Tipps

Ein sicherer Job mit einem guten, regelmäßigen Einkommen, keine laufenden Kredite und dazu noch eine satte Quote an Eigenkapital: Das sind die optimalen Voraussetzungen für eine günstige Immobilienfinanzierung.

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Baufinanzierung für Selbstständige - 3 Tipps

Doch während schon angestellte Arbeitnehmer diese Anforderungen oft nur bedingt erfüllen können, sind die Bedingungen bei vielen Selbstständigen gar nicht gegeben. Denn Selbstständige haben meist kein festes, sicheres Einkommen. Vielmehr kann ihr Einkommen je nach Auftragslage erheblich schwanken.

Außerdem birgt das unternehmerische Risiko immer auch die Gefahr einer Pleite. Und weil ein Großteil des Geldes im eigenen Betrieb steckt, ist fürs Eigenheim oft nur wenig Kapital übrig.

Bei einer Kreditvergabe sind Selbstständige im Nachteil. Zwar sind so gut wie alle Kreditinstitute dazu bereit, einen Baukredit zu bewilligen. Aber die Hürden sind größer. So wird die Kreditwürdigkeit strenger geprüft, die Kreditsummen sind niedriger und die Zinsen oft höher.

Wer sich als Freiberufler oder Gewerbetreibender den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, hat es schwerer als ein Arbeitnehmer. Trotzdem kann es klappen!

Hier sind drei Tipps zur Suche nach einer Baufinanzierung für Selbstständige:

Tipp Nr. 1: Nicht entmutigen lassen!

Wer selbstständig ist, muss damit rechnen, dass die eine oder andere Bank seine Kreditanfrage ablehnen wird. Doch der Selbstständige sollte sich davon nicht entmutigen lassen.

Denn die Banken legen ihre eigenen Maßstäbe an. Und was für eine Bank ein K.O.-Kriterium ist, kann bei einer anderen Bank überhaupt keine Rolle spielen.

Viele Banken machen schon mit Blick auf die Selbstständigkeit Unterschiede. Freiberufler bekommen vergleichsweise leicht einen Kredit, teilweise werden sie von den Kreditinstituten sogar genauso behandelt wie angestellte Arbeitnehmer.

Schwerer haben es da schon Gewerbetreibende. Einige Banken vergeben an Gewerbetreibende gar keine Baudarlehen, andere Banken finanzieren maximal 60 Prozent des Immobilienwerts. Wieder andere Banken springen nur mit einer Anschlussfinanzierung ein.

Mitunter kommt an dieser Stelle aber auch die Branche zum Tragen. Ist der Gewerbetreibende in einer Branche wie der Gastronomie oder dem Bauhandwerk tätig, in der es statistisch gesehen oft zu Pleiten kommt, sind die Banken deutlich zögerlicher als in Branchen, die als recht sicher gelten.

Eher schlechte Chancen auf eine Baufinanzierung haben Existenzgründer. Denn die meisten Banken verlangen, dass der Bauherr seit mindestens zwei oder drei Jahren sein Geld als Selbstständiger verdient.

Für die Prüfung der Kreditwürdigkeit muss der Selbstständige diverse Unterlagen einreichen. Dazu gehören eine Selbstauskunft, Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen, Steuerbescheide, betriebswirtschaftliche Auswertungen und teilweise auch Businesspläne.

Ob das Einkommen dann für eine Kreditvergabe ausreicht, hängt davon ab, wie die Bank rechnet. Meistens nehmen die Banken den durchschnittlichen Gewinn der vergangenen Jahre und ziehen davon 30 bis 40 Prozent als Ausgaben für Steuern, die Krankenversicherung und die Altersvorsorge ab.

Möglich ist aber auch, dass die Bank das niedrigste Einkommen der Vorjahre als Rechengrundlage nimmt oder von Anfang an eine Einzelfallentscheidung trifft, ob und zu welchen Konditionen sie einen Baukredit vergibt.

Unterm Strich ist es so, dass Selbstständige für ihre Baufinanzierung oft weniger Geld bekommen und höhere Zinsen bezahlen müssen. Denn aus Sicht der Banken ist bei ihnen das Ausfallrisiko größer als bei angestellten Arbeitnehmern. Andererseits hat jede Bank ihre eigenen Kriterien und Voraussetzungen.

Eine gute Anlaufstelle für Selbstständige sind deshalb zum einen Vermittlungsgesellschaften. Weil sie oft mit vielen verschiedenen Banken und Versicherungen zusammenarbeiten, können sie in den meisten Fällen ein passendes Kreditangebot vermitteln.

Zum anderen kann es sich lohnen, bei einer regionalen Bank nachzufragen, die nur vor Ort tätig ist. Denn diese Banken unterstützen die Region.

Deshalb sind sie oft nicht nur eher dazu bereit, eine Baufinanzierung zu übernehmen, sondern sie bieten teils sogar günstigere Konditionen als bundesweit tätige Kreditinstitute.

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Tipp Nr. 2: Flexible Tilgungsmöglichkeiten vereinbaren

Ein Selbstständiger kann sein Einkommen für die nächsten Jahrzehnte nicht vorhersehen. Aus diesem Grund sind nicht nur günstige Konditionen wichtig. Vielmehr sollte er auch darauf achten, dass ihm die Finanzierung möglichst viel Flexibilität bietet.

Sinnvoll ist zunächst einmal, eine eher geringe Kreditrate zu vereinbaren. Belässt es der Selbstständige bei der üblichen Mindest-Tilgung von einem Prozent, sollten die Darlehensraten auch dann noch zu schultern sein, wenn sich die Geschäfte ungünstig entwickeln und das Einkommen sinkt.

Umgekehrt sollte der Selbstständige die Möglichkeit haben, mehr Geld in die Baufinanzierung zu investieren, wenn es geschäftlich gut läuft. Um die Schulden schneller abzubauen, sollte er dazu mit der Bank das Recht auf Sondertilgungen vereinbaren.

Viele Banken erlauben, fünf bis zehn Prozent der Kreditsumme pro Jahr zusätzlich zu tilgen, ohne dass dafür ein Aufschlag fällig wird.

Ebenfalls kostenfrei oder gegen einen geringen Zinsaufschlag räumen einige Banken außerdem die Möglichkeit ein, die Ratenhöhe während der Zinsbindung an die finanzielle Situation anzupassen.

Tipp Nr. 3: Möglichkeiten zur Steueroptimierung nutzen

Bevor der Selbstständige einen Kreditvertrag unterschreibt, sollte er sich mit seinem Steuerberater zusammensetzen oder von einem Fachanwalt für Steuerrecht beraten lassen. Denn unter Umständen kann er Steuern sparen.

Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Selbstständige in der Immobilie wohnen und arbeiten möchte. Dann sollte er sein Eigenkapital in die Wohnräume investieren und die Büro- oder Gewerberäume über den Baukredit finanzieren.

Die Zinsen, die für die beruflich genutzten Räume anfallen, kann er so von der Steuer absetzen. Voraussetzung dafür ist aber, dass sowohl die Immobilie als auch die Finanzierung plausibel aufgeteilt und nachvollziehbar voneinander getrennt sind.

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Matthias Kumpertz, - Finanzberater und Marlene Heuer,- Finanzberaterin, sowie Christian Gülcan, Unternehmer, Kryptoinvestor, VC Investor, Gründer, Kreditnehmer, Betreiber und Redakteur der Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Finanzen, Kapital, Finanzierungen und Banken. Anleitungen, Investments und Finanzpläne für Verbraucher und Investoren. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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