10 Fragen zur Dividende bei Aktien

10 Fragen zur Dividende bei Aktien

Konnte ein Unternehmen über viele Jahre hinweg regelmäßig Dividenden an seine Aktionäre ausschütten, ist es zu Recht stolz auf diese Leistung und nutzt sie gleichzeitig gerne für Werbung in eigener Sache. Stiftungen sind oft auf die jährliche Dividende angewiesen. Für Anleger spielt die Dividende ebenfalls eine große Rolle. So wie Zinsen zu Tages- und Festgeld gehören, ist die Dividende untrennbar mit der Aktie verbunden. Doch oft bestehen Untersicherheiten.

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10 Fragen zur Dividende bei Aktien

Wir beantworten deshalb zehn häufige Fragen zur Dividende bei Aktien!:

  1. Was genau ist die Dividende?

Bei der Dividende handelt es sich um den Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an die Aktionäre ausschüttet. Aus diesem Grund werden Aktien manchmal auch als Dividendenpapiere bezeichnet. Die Aktionäre wiederum sind diejenigen, die Aktien eines Unternehmens haben und damit Anteilseigner sind.

  1. In welchen Varianten gibt es Dividenden?

In Normalfall erfolgt die Ausschüttung des Unternehmensgewinns als Bardividende. Der Aktionär bekommt dabei für jede Aktie eine Gutschrift über einen vorher festgelegten Geldbetrag.

Eine andere Variante ist die sogenannte Stockdividende. Stock ist die englische Vokabel für Aktie. Bei einer Stockdividende wird der Gewinn demnach in Form von Aktien ausgeschüttet.

Nach der Ausschüttung hat der Aktionär deshalb kein Geld auf seinem Konto, sondern zusätzliche Aktien in seinem Depot.

Manchmal schütten Unternehmen außerdem Sachdividenden aus. Dabei handelt es sich dann zum Beispiel um Produkte des Unternehmens oder Rabatte auf Dienstleistungen, die die Bardividende meist ergänzen.

  1. Wie oft wird die Dividende ausgeschüttet?

Die meisten Unternehmen schütten die Dividenden einmal pro Jahr aus. Es gibt aber auch Unternehmen, die die Dividenden übers Jahr verteilt zahlen, so zum Beispiel jeweils pro Quartal.

Eine weitere Gruppe bilden Unternehmen, die gar keine Dividenden ausschütten. Ein Grund dafür kann sein, dass sie schlichtweg keinen Gewinn erwirtschaftet haben, die sie verteilen können.

Dass keine Ausschüttung erfolgt, kann aber auch strategische Gründe haben. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn das Kapital dadurch höhere Renditen erzielt, dass es im Unternehmen bleibt und in Investitionen fließt. Auch steuerliche Vorteile für die Aktionäre können ein strategischer Grund für eine Nichtauszahlung sein.

  1. Wer entscheidet, ob Dividenden ausgeschüttet werden?

Das letzte Wort über die Ausschüttung haben die Aktionäre selbst. Dazu findet einmal pro Jahr eine Hauptversammlung statt. Zuvor schlägt der Vorstand der Aktiengesellschaft aber eine Dividende vor.

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Meistens schließen sich die Aktionäre diesem Vorschlag auch an und die Dividende wird noch am Tag der Hauptversammlung ausgezahlt.

  1. Wie kommt die Dividende aufs Konto des Aktionärs?

Um die Gutschrift der Dividende zu bekommen, muss der Aktionär nichts weiter unternehmen. Denn der Betrag wird automatisch auf sein Konto gebucht.

Möchte der Aktionär eine Bardividende in eine Stockdividende umtauschen und bietet das Unternehmen diese Möglichkeit an, muss er den Umtausch aber möglicherweise ausdrücklich beantragen.

  1. Lohnt es sich, eine Aktie einen Tag vor der Dividendenausschüttung zu kaufen und direkt danach wieder zu verkaufen?

Es ist nicht möglich, den Aktienmarkt auf diese Weise auszutricksen. Denn wenn die Ausschüttung der Dividende bevorsteht, erfolgt der Handel der Aktie „Ex-Dividende“.

Die Aktie wird also ohne den Betrag gehandelt, der ausgeschüttet wird. Ihr Kurs ist dadurch entsprechend niedriger.

  1. Lohnt sich die Spekulation auf einen fallen Aktienkurs wegen der Dividendenausschüttung?

Auch diese Strategie geht nicht auf. Die Anbieter von Optionsscheinen und Zertifikaten, die Anlegern ermöglichen, auf fallende Kurse zu spekulieren, rechnen die Zahlungen der Dividenden in die Kurse der Papiere ein.

Deshalb führt die Ausschüttung der Dividende nicht dazu, dass der Aktienkurs fällt und der Wert des Spekulationsinstruments im Gegenzug steigt.

  1. Was ist die Dividendenrendite?

Bei der Dividendenrendite handelt es sich um eine Kennzahl, mit der Aktien beurteilt werden. Sie wird berechnet, indem die Höhe der Dividende pro Aktie durch den Aktienkurs geteilt und das Ergebnis anschließend mit 100 multipliziert wird.

Ein Beispiel:

Ein Unternehmen plant, eine Dividende von drei Euro je Aktie auszuschütten. Der Kurs der Aktie steht bei 60 Euro. Demnach beträgt die Dividendenrendite 5 Prozent, denn (3 Euro : 60 Euro ) x 100 = 0,05 x 100 = 5.

Viele Anlagestrategien fokussieren sich auf die Dividendenrendite. Auch zahlreiche Fonds investieren hauptsächlich in Aktien mit hohen Dividendenrenditen. Allerdings ist eine hohe Dividendenrendite nicht zwangsläufig ein Garant für eine rentable Geldanlage.

Denkbar ist nämlich, dass die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass das Unternehmen in Zukunft geringere Gewinne machen und folglich auch geringere Dividenden ausschütten wird.

Oder die Marktteilnehmer erwarten andersherum, dass das Unternehmen künftig besonders hohe Gewinne erzielen und an die Aktionäre verteilen wird, wenn es bislang noch keine Dividenden ausgeschüttet hatte. Allein auf die Dividendenrendite zu schauen, ist also keine gute Idee.

  1. Wo gibt es Informationen über die Dividende einer Aktie?

Verschiedene Online-Finanzportale listen die Dividenden auf, die in den vergangenen Jahren ausgezahlt wurden. Außerdem veröffentlichen sie häufig Prognosen, wie hoch die künftigen Dividenden ausfallen werden.

Die Prognosen gehen auf Schätzungen von Aktien-Analysten zurück. Allerdings sollte der Anleger den Prognosen nicht blind vertrauen. Schließlich können auch Aktien-Profis die Zukunft nicht vorhersagen.

  1. Wie verfahren Aktienfonds mit den an sie ausgeschütteten Dividenden?

Aktienfonds sammeln die Dividenden, die an sie ausgeschüttet wurden, zuerst an und geben sie dann an die Anteilseigner weiter. Erfolgt dies durch eine Ausschüttung, wird Geld auf die Konten der Besitzer von Fondsanteilen ausgezahlt.

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Eine andere Möglichkeit ist eine sogenannte Thesaurierung. In diesem Fall investiert der Fonds die ausgeschütteten Dividenden zurück in den Fonds. Dadurch erhöht sich der Wert jedes Fondsanteils.

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