Wie teuer ist ein Bankschließfach?
Wichtige Dokumente, wertvoller Schmuck, Goldbarren, Silbermünzen, größere Mengen Bargeld: Wer derartige Vermögenswerte sicher aufbewahren möchte, denkt häufig an ein Bankschließfach.
Ein Schließfach in einer Bank bietet schließlich mehr Schutz als ein kleiner Tresor zu Hause.
Aber wie sieht es mit dem Schutz tatsächlich aus? Wie gut sich die kostbaren Vermögenswerte geschützt? Und wie teuer ist ein Bankschließfach? Wir klären auf!
Inhalt
Die Kosten für ein Bankschließfach
Wie hoch die Miete für ein Bankschließfach ist, richtet sich nach der Größe. Dabei hat ein Standard-Schließfach ungefähr die Größe von einem DIN A4-Blatt und ist etwa zehn Zentimeter hoch. Bei einigen Banken beläuft sich die Miete auf 45 Euro pro Jahr, bei anderen Banken ist sie mit 90 Euro doppelt so hoch. Im Durchschnitt werden aber um die 60 Euro pro Jahr und Schließfach fällig. Entscheidet sich der Mieter für ein größeres Schließfach, sind die Kosten entsprechend höher.
Was der Mieter in seinem Schließfach einlagert, hat auf die Miete keinen Einfluss. Ob in seinem Schließfach lediglich ein kleines, unscheinbares Schriftstück liegt oder ob er gleich seine ganze Schmuckschatulle hineinpackt, ist egal. Die Miete als solches bleibt gleich.
Die Absicherung des Inhalts
Absolute Sicherheit bietet auch ein Bankschließfach nicht. Denn im Prinzip stellt die Bank nur das Schließfach und somit die Aufbewahrungsmöglichkeit zur Verfügung. Sie haftet jedoch nicht für das, was sich im Schließfach befindet. Aus diesem Grund muss der Inhalt mit einer Versicherung vor Risiken wie Raub oder Feuer abgesichert werden.
Teilweise ist der Inhalt des Bankschließfachs durch die Hausratversicherung geschützt. Ob ein solcher Versicherungsschutz besteht, ist in den Versicherungsbedingungen unter dem Punkt “Außenversicherung” beschrieben. Greift die Hausratversicherung, ist aber natürlich wichtig, dass die Versicherungssumme den Wert der eingelagerten Vermögenswerte abdeckt.
Doch selbst wenn eine Außenversicherung im Leistungsumfang enthalten ist, erbringt die eigene Hausratversicherung nur dann eine Leistung, wenn keine andere Versicherung den Schaden übernimmt. Und genau das kann zum Knackpunkt werden.
Denn bei den meisten Banken ist in der Jahresmiete eine Versicherung enthalten. Nur sind die Versicherungssummen oft relativ gering. So gibt es zwar Banken, bei denen Vermögenswerte bis zu 40.000 Euro geschützt sind. Genauso gibt es aber Banken, bei denen die Wertgrenze für die Versicherung bei gerade einmal 1.500 Euro liegt. Bereits eine Goldmünze oder ein edler Ring mit Edelstein kann die Versicherungssumme dann schon locker übersteigen.
Ist im jährlichen Mietpreis für das Bankschließfach keine Versicherung enthalten oder reicht die Standard-Versicherungssumme nicht aus, muss der Schließfach-Mieter entweder einen ausreichend hohen Versicherungsschutz mit der Bank vereinbaren oder bei einem anderen Anbieter eine eigenständige Versicherung abschließen. Die Kosten dafür kommen dann zur Schließfachmiete noch dazu.
Der Zugang zum Schließfach
Voraussetzung dafür, dass ein Bankschließfach gemietet werden kann, ist zunächst einmal, dass überhaupt ein Schließfach frei ist. Bei sehr großen Bankfilialen, die einen oder gleich mehrere Räume haben und dementsprechend viele Schließfächer zur Verfügung stellen, stehen die Chancen oft ganz gut. Sind hingegen alle Schließfächer belegt, muss sich der künftige Mieter erst einmal mit einem Platz auf der Warteliste begnügen. Und dann eben abwarten, bis ein Fach frei wird.
Bei anderen Banken nachzufragen, bringt in den meisten Fällen nichts. Denn so gut wie alle Banken vermieten ihre Bankschließfächer nur an Kunden, die bei der jeweiligen Bank ein Konto führen oder andere Dienstleistungen nutzen. Die Schließfächer in einer Bank sind also üblicherweise den Kunden dieser Bank vorbehalten.
Zutritt zu seinem Bankschließfach hat der Mieter nur während der offiziellen Geschäftszeiten. Hat die Bank geschlossen, kommt der Mieter somit auch nicht an den Inhalt seines Schließfachs heran.
Die Haftung für den Schlüssel vom Bankschließfach
Ein wichtiger Punkt, den der Mieter eines Bankschließfachs oft nicht bedenkt, ist folgender: Er als Mieter haftet, wenn er den Schlüssel für sein Bankschließfach verliert. Je nach Bank und je nachdem, ob es sich um eine mechanische oder eine elektronische Schließanlage handelt, können für einen Ersatzschlüssel zwischen gut 50 und 350 Euro fällig werden.
Noch teurer kann es werden, wenn der Mieter gleich beide Schlüssel verliert und ein Schlosser anrücken muss. Bei vielen Banken werden für das Aufbohren des alten Schlosses und den Einbau eines neuen Schlosses um die 350 Euro fällig. Einige Banken legen die Kosten danach fest, ob die Arbeiten von einem Bankmitarbeiter erledigt werden können oder ob eine Fremdfirma anrücken muss.
Während es in ersterem Fall bei den rund 350 Euro bleibt, kann der Einsatz einer Fremdfirma schnell auch doppelt so teuer werden. Möglich ist aber ebenso, dass in den Mietbedingungen gar keine konkreten Summen genannt werden. Stattdessen bekommt der Mieter dann einfach die Rechnung der Firma, die die Bank mit dem Austausch des Schließfachschlosses beauftragt hat.
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Thema: Wie teuer ist ein Bankschließfach?
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