10 Fragen zum Tagesgeld, Teil 2

10 Fragen zum Tagesgeld, Teil 2

Das Tagesgeldkonto ist eine gute Möglichkeit, um etwas Geld auf die hohe Kante zu legen. Denn das Guthaben ist sicher, wird verzinst und kann bei Bedarf jederzeit abgerufen werden. Es gibt weder Kündigungsfristen noch bestimmte Beträge, die der Sparer regelmäßig einzahlen muss. Flexibilität und attraktive Zinsen sind also zwei wesentliche Argumente, die für Tagesgeld sprechen.

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10 Fragen zum Tagesgeld, Teil 2

Doch natürlich gibt es zu diesem Thema noch weit mehr zu sagen. Deshalb beantworten wir in einem zweiteiligen Beitrag zehn Fragen zum Tagesgeld.

Dabei ging es in Teil 1 darum, warum ein Tagesgeldkonto sinnvoll ist und sich zum Sparen besser eignet als das Girokonto oder ein Sparbuch und wieso es neben dem Tagesgeldkonto auch ein Festgeldkonto geben sollte. Außerdem haben wir erklärt, inwiefern sich Tagesgeld für die Altersvorsorge eignet und wie ein Tagesgeldkonto eröffnet wird.

Hier ist Teil 2!:

  1. Wie erkennt der Sparer einen sicheren Anbieter?

Natürlich möchte der Sparer gerne möglichst hohe Zinsen für sein Guthaben bekommen.

Wichtiger als die Verzinsung ist aber, dass das Tagesgeld bei einer sicheren Bank liegt. Schließlich nutzt dem Sparer ein attraktiv verzinstes Guthaben wenig, wenn es im Fall einer Krise verloren ist.

In allen Ländern, die der EU und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) angehören, besteht die sogenannte Einlagensicherung. Sie schützt bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank. Theoretisch muss sich der Sparer bis zu einem Guthaben von 100.000 Euro also keine Sorgen machen.

Sollte es zum Ernstfall kommen, ist aber nicht klar, ob und wie gut das Sicherungssystem in den beteiligten Ländern tatsächlich funktioniert.

Im Zweifel sollte sich der Sparer deshalb für ein Tagesgeldkonto bei einer sicheren und namhaften Bank in einem wirtschaftlich stabilen und zahlungskräftigen Land entscheiden. Möchte der Sparer das Tagesgeldkonto nicht bei einer Bank mit Sitz in Deutschland eröffnen, kann er sich an den Bonitätsnoten der Ratingagenturen orientieren.

Die Ratingagenturen bewerten die Zahlungsfähigkeit der Staaten, in denen die jeweiligen Banken sitzen, und vergeben auf dieser Basis Noten. Je besser die Bewertung ist, desto besser ist auch die Bonität.

  1. Worauf sollte der Sparer bei Zinsangeboten achten?

Banken werben sehr gerne mit attraktiven Zinssätzen oder stellen Dinge wie einen Zins-Bonus in Aussicht. Allerdings sollte der Sparer die Bedingungen genau prüfen.

Aktionszinsen zum Beispiel gelten oft nur für Neukunden, während die Zinssätze für Bestandskunden niedriger sind.

Häufig sind die höheren Zinsen nur für einen befristeten und insgesamt recht kurzen Zeitraum vorgesehen, an eine Mindesteinlage geknüpft oder auf einen Höchstbetrag begrenzt.

Es gibt Sparer, die regelmäßig den Anbieter ihres Tagesgeldkontos wechseln, um sich auf diese Weise die besten Zinsen zu sichern. Mit deutlich weniger Aufwand verbunden ist aber, wenn sich der Sparer eine Bank aussucht, die dauerhaft solide Zinsen anbietet. Diese sind zwar mitunter niedriger als Aktionszinsen, bleiben dafür aber auf einem konstanten Niveau.

  1. Macht eine Monatsreserve von zwei bis drei Monatsgeldern Sinn?

Der Ratschlag, zwei bis drei Monatsgehälter als Sicherheitspolster zurückzulegen, hat nach wie vor Bestand. Corona, die Ukraine-Krise und die damit verbundenen wirtschaftlich schwierigen Zeiten in jüngster Vergangenheit mit hoher Inflation und steigenden Preisen haben sehr deutlich gemacht, wie wichtig eine finanzielle Reserve sein kann.

Dieses Geld muss aber nicht unbedingt auf einem Tagesgeldkonto liegen. Entscheidend ist zunächst, dass der Sparer im Ernstfall schnell auf den Betrag zugreifen kann.

Möglich ist das zum Beispiel durch einen Rahmenkredit oder den Kreditrahmen einer Kreditkarte. Dafür sichert sich der Sparer eine Kreditlinie, ohne das Geld abzurufen. Braucht er dann kurzfristig Geld, kann er den Kredit ausschöpfen.

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Für den Kredit werden zwar Zinsen fällig. Hat der Sparer zwischenzeitlich aber Guthaben angespart und in einer besser verzinsten Form wie Festgeld angelegt, profitiert er von den Zinsen. Unterm Strich fährt er so oft besser, als wenn er nur auf einem Tagesgeldkonto spart.

  1. Wie wird das Guthaben auf dem Tagesgeldkonto besteuert?

Auf die Zinsen, die das Tagesgeld erwirtschaftet, werden grundsätzlich die Abgeltungssteuer von 25 Prozent, der Solidaritätszuschlag und ggf. die Kirchensteuer erhoben.

Bleibt der Sparer mit den Zins- und Kapitalerträgen von allen seinen Geldanlagen unter dem Sparer-Pauschbetrag, kann er den Steuerabzug durch einen Freistellungsauftrag aber vermeiden.

Der jährliche Pauschbetrag beläuft sich auf 801 Euro für Ledige und 1.602 Euro für Verheiratete. Bis zu diesen Grenzen werden keine Steuern fällig.

Ist der Sparer Student oder Rentner und kann er eine Nichtveranlagungsbescheinigung vorlegen, werden ebenfalls keine Abzüge vorgenommen. Ausländische Banken ohne Tochtergesellschaft in Deutschland ziehen ohnehin keine Steuern ab.

Hier muss sich der Sparer selbst darum kümmern, die Zinserträge in der Steuererklärung anzugeben.

Hat der Sparer keinen Freistellungsauftrag bei seiner Bank gestellt oder seinen Sparer-Pauschbetrag ungünstig auf mehrere Banken verteilt, wird die Abgeltungssteuer abgezogen, obwohl er den Freibetrag vielleicht gar nicht ausgeschöpft hat. In diesem Fall kann er sich die zu viel bezahlten Steuern über die Anlage KAP in der Steuererklärung aber zurückholen.

  1. Warum sollte der Sparer verfügbares Geld erst zum Schuldenabbau nutzen?

Ob Ratenkredit, Immobiliendarlehen, Autofinanzierung oder Dispokredit: Die Zinsen für einen Kredit sind in aller deutlich höher als beim Tagesgeld. Das gilt selbst dann, wenn der Kredit günstig und das Tagesgeldkonto gut verzinst ist.

Hat der Kredit zum Beispiel einen Zinssatz von neun Prozent und beläuft sich der Kreditbetrag auf 5.000 Euro, kostet der Kredit 450 Euro im Jahr. Bei einem attraktiv verzinsten Tagesgeldkonto sind bei der gleichen Summe kaum mehr als 25 Euro an Zinsen drin.

Hat der Sparer Geld übrig und tilgt damit den Kredit, statt es aufs Tagesgeldkonto einzuzahlen, kann er also 425 Euro sparen. Nebenbei  hat er das gute Gefühl, seine Schulden abgebaut oder zumindest reduziert zu haben.

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