10 Fragen zum Tagesgeld, 1. Teil

10 Fragen zum Tagesgeld, 1. Teil

Wer etwas Geld auf die hohe Kante legen möchte, das verzinst wird und bei Bedarf jederzeit abgerufen werden kann, dem wäre früher vermutlich ein Sparbuch empfohlen worden. Höchstbeträge und Kündigungsfristen machen den altbewährten Klassiker aber nicht unbedingt attraktiv. Ein einfacheres und flexibleres Sparen ermöglicht das Tagesgeldkonto. Doch Flexibilität ist nur ein Aspekt. Auch die Zinsen spielen natürlich eine Rolle.

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10 Fragen zum Tagesgeld, 1. Teil

Lange Zeit war es so, dass selbst bei sehr guten Angeboten weniger als 0,5 Prozent Zinsen pro Jahr drin waren. Derzeit scheint eine Trendwende in Sicht, denn allmählich steigen die Zinsen wieder.

Doch was genau spricht für Tagesgeld? Eignet sich Tagesgeld für die Altersvorsorge? Und wie lässt sich ein sicherer Anbieter finden?

In einem zweiteiligen Beitrag beantworten zehn Fragen zum Tagesgeld!:

  1. Warum ist ein Tagesgeldkonto sinnvoll?

Ein Tagesgeldkonto eignet sich optimal für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird oder jederzeit verfügbar sein sollte, aber von den laufenden Einnahmen und Ausgaben getrennt werden soll. Es dient dann gewissermaßen als Konto neben dem normalen Girokonto.

Beim Sparen mit Tagesgeld findet im positiven Sinne das Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“ Anwendung. Überweist der Sparer jeden Monat einen gewissen Betrag vom Girokonto aufs Tagesgeldkonto, am besten gleich zu Monatsbeginn per Dauerauftrag, wird ihm oft gar nicht großartig auffallen, dass das Geld weg ist. Gleichzeitig wächst das Guthaben auf dem Tagesgeldkonto stetig.

Wer Geld für den Jahresurlaub, die Hochzeit, eine große Feier oder das nächste Auto zur Seite legen möchte, ist mit einem Tagesgeldkonto sehr gut beraten. Auch für einen Umzug und eine neue Einrichtung oder einen späteren Immobilienkauf kann das benötigte Kapital auf dem Tagesgeldkonto deponiert werden.

Außerdem ist ein Tagesgeldkonto gut geeignet, um eine Notreserve vorzuhalten, falls Reparaturen oder andere unerwartete Ausgaben anfallen.

Für ein langfristiges Sparen hingegen ist Tagesgeld nicht die beste Wahl. Denn bei einem langen Anlagehorizont gibt es Finanzprodukte, die deutlich besser verzinst sind. Dazu zählt zum Beispiel Festgeld.

Auch die Kombination aus Anlageformen wie Tagesgeld, Festgeld und Aktienfonds verspricht eine weit höhere Rendite.

  1. Wieso ist Tagesgeld zum Sparen besser geeignet als das Girokonto oder ein Sparbuch?

Grundsätzlich kann natürlich auch auf dem Girokonto oder dem Sparbuch gespart werden. Gegen das Girokonto spricht aber, dass ein Plus eben oft nicht gespart, sondern ausgegeben wird. Zwischen den Ein- und Ausgängen auf dem Girokonto geht außerdem der Überblick über freies Guthaben schnell verloren.

Ein weiterer Aspekt ist, dass es auf dem Girokonto zu einem größeren Schaden kommen kann, wenn sich zum Beispiel Hacker Zugriff verschaffen oder die Girokarte gestohlen wird. Dabei ist der mögliche Verlust umso größer, je mehr Geld auf dem Girokonto ist.

Gegen das Sparbuch spricht, dass meistens Kündigungsfristen eingehalten werden müssen. Kleinere Beträge sind zwar gleich verfügbar. Möchte der Sparer hingegen einen größeren Betrag oder das gesamte Guthaben nutzen, muss er üblicherweise drei Monate warten.

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Tagesgeld kann jederzeit aufs Girokonto zurücküberwiesen werden. Außerdem spricht die Verzinsung klar für Tagesgeld. Guthaben auf Girokonten wird so gut wie nie verzinst, bei Sparbüchern liegt der Jahreszins im Durchschnitt bei mageren 0,01 Prozent. Bei Tagesgeld sind aktuell etwa 0,3 Prozent Zinsen möglich. Auch das ist zwar nicht besonders viel.

Bei einem Guthaben von 10.000 Euro erhält der Sparer aber bei 0,01 Prozent Zinsen gerade einmal 1 Euro, während es bei 0,3 Prozent Zinsen zumindest 30 Euro sind.

  1. Sollte es neben dem Tagesgeldkonto auch ein Festgeldkonto geben?

Ein Tagesgeldkonto hat in aller Regel einen variablen Zinssatz. Das ermöglicht der Bank, die Verzinsung jederzeit zu verändern. Vor allem bei Angeboten für Neukunden werben die Banken oft mit attraktiven Zinsen, allerdings begrenzt auf eine gewisse Laufzeit oder einen bestimmten Höchstbetrag.

Ist die Aktionszeit abgelaufen, sinkt der Zinssatz gerne deutlich. Möchte der Sparer dann kein Geld verschenken, muss er sich nach einer anderen Bank umschauen und wechseln.

Der Sparer sollte deshalb überlegen, wie viel Geld er tatsächlich verfügbar haben will. Kapital, das er in absehbarer Zeit nicht braucht, kann er durchaus als Festgeld anlegen.

Je nach Vertrag ist dieses Guthaben dann zwar für sechs bis 36 Monate nicht abrufbar. Aber dafür erhält er deutlich höhere Zinsen als auf das Tagesgeld und hat während der Laufzeit Zinssicherheit.

  1. Eignet sich Tagesgeld für die Altersvorsorge?

Im Unterschied zu klassischen Anlageprodukten für die Altersvorsorge wie zum Beispiel eine Lebens- oder Rentenversicherung ist ein Tagesgeldkonto flexibel. Der Sparer muss nicht über eine sehr lange Laufzeit jeden Monat feste Beiträge bezahlen, sondern kann selbst entscheiden, ob und wie viel Geld er zur Seite legt. Außerdem schmälern beim Tagesgeldkonto keine Zusatzkosten und Provisionen das Guthaben.

Nachteilig ist aber, dass der Zinssatz bei einem Tagesgeldkonto variabel ist und die Zinssätze deshalb regelmäßig wechseln können. Hinzu kommt, dass es bei Tagesgeldkonten, anders als etwa bei der Riesterrente oder einer betrieblichen Altersvorsorge, keine staatliche Förderung gibt.

Möchte sich der Sparer nicht zu lange festlegen, sollte er für die Altersvorsorge statt auf Tagesgeld besser auf Festgeld setzen. Denn der feste Zinssatz während der Laufzeit und die insgesamt höhere Verzinsung können die Inflation meist besser ausgleichen.

  1. Wie wird ein Tagesgeldkonto eröffnet?

Die Eröffnung eines Tagesgeldkontos ist sowohl in der Filiale als auch online möglich. Beides ist unkompliziert und schnell erledigt. Die Bank muss die Angaben des Sparers überprüfen. Vor Ort erfolgt das durch die Vorlage des Personalausweises oder Reisepasses.

Eröffnet der Sparer das Konto online, bestätigt er seine Identität durch das sogenannte Postident-Verfahren in einer Postfiliale. Einige Banken bieten auch eine Bestätigung per Video im Videoident-Verfahren an.

Voraussetzung für die Eröffnung eines Tagesgeldkontos ist ein bestehendes Girokonto. Dieses Girokonto muss nicht beim Anbieter des Tagesgeldkontos sein. Es dient aber als Referenzkonto.

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Nachdem die Bank das Tagesgeldkonto eröffnet hat, kann der Sparer von jedem beliebigen Konto aus Einzahlungen vornehmen. Auszahlungen hingegen sind nur auf das Girokonto möglich, das als Referenzkonto festgelegt ist.

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