7 Fragen zum Girokonto für Kinder
Ein Girokonto ist nicht nur für Erwachsene die Voraussetzung für eine Teilnahme am wirtschaftlichen Leben. Auch für Kinder und Jugendliche sind das digitale Bezahlen und das Onlinebanking längst alltägliche Themen. Doch wenn sich das Geld nicht mehr in Form von Scheinen und Münzen im Geldbeutel befindet, sondern nur als abstrakte Zahl verfügbar ist, wird ein verantwortungsbewusster Umgang umso wichtiger.
Für die Eltern ergeben sich daraus einige Fragen. So zum Beispiel, ab wann ein Kind überhaupt ein eigenes Bankkonto haben kann, worauf es bei der Einrichtung zu achten gilt oder wie sich vermeiden lässt, dass das Kinderkonto ins Minus rutscht.
In diesem Beitrag beantworten wir die sieben wichtigsten Fragen zum Girokonto für Kinder!:
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Inhalt
- 1 Ab wann kann ein Kind ein Girokonto haben?
- 2 Was wird für die Eröffnung eines Kinderkontos benötigt?
- 3 Wie teuer ist ein Girokonto für Kinder?
- 4 Welche Kontrollmöglichkeiten haben die Eltern?
- 5 Was unterscheidet ein Kinder- von einem Jugendkonto?
- 6 Fallen bei einem Girokonto für Kinder Steuern an?
- 7 Was wird aus dem Kinderkonto, wenn das Kind volljährig wird?
Ab wann kann ein Kind ein Girokonto haben?
Grundsätzlich können die Eltern schon zur Geburt ein Konto für ihr Kind eröffnen. Allerdings bleibt das Konto für den Nachwuchs dann bis zum siebten Geburtstag gesperrt.
Erst im Alter von sieben Jahren kann das Kind mit Zustimmung seiner Eltern selbstständig auf sein Konto zugreifen.
Denn ab diesem Alter gilt das Kind als „beschränkt geschäftsfähig“. Es kann nun Verträge abschließen, in die die Eltern aber einwilligen müssen.
Dass ein Kind ein Girokonto haben darf, bedeutet nicht, dass es unbedingt eines haben muss. Wir raten dazu, dass du dir vor einer Eröffnung überlegst, wann dein Kind von einem Konto profitiert und es sinnvoll nutzen kann.
Ein guter Zeitpunkt kann zum Beispiel sein, wenn dein Kind eingeschult wird oder regelmäßig einen etwas größeren Betrag als Taschengeld bekommt.
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Was wird für die Eröffnung eines Kinderkontos benötigt?
Ein Kinderkonto müssen die Eltern für ihr Kind einrichten. Denn solange es noch nicht volljährig ist, darf es ohne Einwilligung der Eltern keine Verträge abschließen. Welche Unterlagen eine Bank bei der Kontoeröffnung benötigt, kann sich je nach Anbieter unterscheiden.
Üblicherweise musst du aber diese Dokumente vorlegen:
- Geburtsurkunde oder Ausweis des Kindes
- Ausweise der Eltern oder Erziehungsberechtigten
- Steuer-ID des Kindes, insbesondere wenn ein Freistellungsauftrag eingerichtet werden soll
Die Eröffnung selbst läuft letztlich wie bei einem normalen Girokonto ab. Du gehst also zur Bank und füllst den Kontoantrag aus. Alles Weitere erledigt die Bank. Bei vielen Anbietern kannst du ein Kinderkonto inzwischen auch online eröffnen.
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Wie teuer ist ein Girokonto für Kinder?
Viele Banken haben spezielle Kontomodelle für Kinder und Jugendliche mit altersgerechten Funktionen im Portfolio. Meistens sind diese Kinder- und Jugendkonten kostenlos.
Achte bei der Auswahl eines Anbieters darauf, dass nicht nur die Kontoführung als solche kostenfrei ist, sondern dass auch ansonsten keine versteckten Gebühren anfallen.
Kosten für eine Kontoüberziehung können nicht entstehen, weil bei einem Kinderkonto ein Dispositionskredit in aller Regel ausgeschlossen ist.
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Welche Kontrollmöglichkeiten haben die Eltern?
Je nach Bank können die Kontrollfunktionen für die Eltern zwar etwas variieren. Grundsätzlich haben die Eltern aber jederzeit Einsicht und die Kontrolle über das Kinderkonto.
So kannst du per Onlinebanking alle Kontobewegungen nachvollziehen. Außerdem kannst du festlegen, in welcher Höhe Überweisungen möglich sind und wie viel Geld sich dein Kind auszahlen lassen kann.
Daneben kannst du die Bankkarte sperren lassen und das Kinderkonto bei Bedarf natürlich auch komplett wieder auflösen.
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Was unterscheidet ein Kinder- von einem Jugendkonto?
Ein Kinderkonto ist meist für Kinder zwischen 7 und 11 Jahren gedacht. Altersgerecht bietet es oft nur eingeschränkte Funktionen für das Kind, dafür aber mehr Kontrolle für die Eltern.
Ein Jugendkonto richtet sich an Kinder ab etwa 12 Jahren. Es hat häufig einen größeren Leistungsumfang. So kann der Kontoinhaber zum Beispiel das Onlinebanking nutzen, Daueraufträge einrichten oder Bezahl-Apps verwenden.
Bei der Eröffnung eines Kinderkontos solltest du langfristig denken. Im Idealfall wandelt dein Anbieter das Kinderkonto automatisch in ein Jugendkonto und später in ein vollwertiges Girokonto um, ohne dass ein Kontowechsel notwendig wird oder Zusatzkosten entstehen.
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Fallen bei einem Girokonto für Kinder Steuern an?
Auch bei einem Kinderkonto können Steuern anfallen, wenn die Bank Guthaben verzinst. Denn für Zinsen und Kapitalerträge gelten die gleichen Regelungen wie bei Erwachsenen.
Steuerfrei bleiben bis zu 1.000 Euro pro Jahr. Um sicherzugehen, dass keine Steuern abgezogen werden, kannst du im Namen deines Kindes einen Freistellungsauftrag bei der Bank einreichen.
Ohne den Freistellungsauftrag führt die Bank die Abgeltungssteuer auf Zinsen und Kapitalerträge automatisch ans Finanzamt ab.
Die Schenkungssteuer ist in aller Regel kein Thema, wenn auf dem Kinderkonto lediglich das Taschengeld oder hin und wieder Geldgeschenke landen. Anders sieht es nur dann aus, wenn dein Kind einen sehr hohen Geldbetrag bekommt.
Aber auch bei Schenkungen gibt es Freibeträge:
- Die Eltern können alle zehn Jahre bis zu 400.000 Euro schenken.
- Bei den Großeltern bleibt eine Schenkung bis 20.000 Euro steuerfrei.
- Bis zu 400.000 Euro sind im Todesfall der Eltern steuerfrei.
Erst wenn das geschenkte Geld diese Grenzen überschreitet, muss dein Kind Schenkungssteuer abführen.
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Was wird aus dem Kinderkonto, wenn das Kind volljährig wird?
Mit der Volljährigkeit verwandelt sich das Kinderkonto automatisch in ein reguläres Girokonto. Weil das Kind jetzt voll geschäftsfähig ist, hat es auch die alleinige Verfügungsgewalt über das Konto.
Wenn die Eltern weiterhin Zugriff auf das Konto haben möchten, brauchen sie eine Bankvollmacht von ihrem erwachsenen Kind.
Welche Leistungen das Konto nun bietet und ob Gebühren anfallen, hängt von der Bank ab. Bei vielen Banken bleibt das Konto kostenfrei, solange der Kontoinhaber eine Ausbildung macht, studiert oder eine bestimmte Altersgrenze, oft das 27.
Lebensjahr, nicht erreicht hat. Erkundige dich am besten, was für das Konto deines Kindes gilt. Manchmal ist es sinnvoller, zu einem anderen Anbieter mit besseren Konditionen zu wechseln.
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Thema: 7 Fragen zum Girokonto für Kinder
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