Überlegungen vor dem Immobilienerwerb

Die wichtigsten Überlegungen vor dem Immobilienerwerb (z.B. Neu- oder Altbau, Wohnform, Bedarf) 

Viele träumen von einem Eigenheim. Bevor die Suche nach einer geeigneten Immobilie aber beginnen kann, müssen einige Punkte bedacht werden. So spielt es nicht nur eine Rolle, wie sich die finanzielle Ausgangssituation darstellt, wie viel Geld der künftige Eigenheimbesitzer investieren kann und möchte oder welchen Kreditrahmen die finanzierende Bank zur Verfügung stellen würde.

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Zuallererst muss geklärt werden, wonach überhaupt gesucht wird. So stellen sich beispielsweise zunächst die Fragen, ob es ein Neu- oder ein Altbau werden soll, welcher Wohnbedarf besteht oder welche Wohnform gewünscht wird. 

Hier die wichtigsten Überlegungen, Fragen und Antworten vor dem Immobilienerwerb im Überblick:  

1. Neubau oder Altbau?

Es ist sicher nicht möglich, pauschal zu beantworten, ob es sinnvoller ist, neu zu bauen oder einen Altbau zu erwerben. Diese Entscheidung ist eine sehr persönliche Entscheidung, die von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt. Beide Varianten haben jeweils ihre Vor- und Nachteile, die es gegeneinander abzuwägen gilt.

Die Vor- und Nachteile des Neubaus

 

Ein Neubau kann als modernes Gebäude oder Fertighaus nach aktuellen Standards geplant und gebaut werden. Neubauten sind in aller Regel teurer als Altbauten.
Der Bauherr kann seine eigenen Vorstellungen und Wünsche umsetzen, seine Traumimmobilie also aktiv mit gestalten. Neubauten in neu angelegten Siedlungen sehen meist nur recht kleine Grundstücke vor. Zudem liegen Neubausiedlungen häufig nicht zentral, sondern in Randgebieten.
Für sämtliche Bauleistungen besteht eine fünfjährige Gewährleistung. Die Struktur von Neubaugebieten kann sich über die Jahre sehr verändern. So ist meist nicht absehbar, wie sich die künftige Bebauung und Besiedlung entwickeln wird.
Die Kosten können aktiv beeinflusst werden, indem der Bauherr beispielsweise einen Teil des Innenausbaus selbst erbringt. Der Bauherr muss den gesamten Bauprozess aktiv begleiten.
In den ersten 10 bis 15 Jahren sind in aller Regel keine Modernisierungsarbeiten notwendig, so dass die Folgekosten günstiger ausfallen und besser kalkuliert werden können.
Verhandlungen mit den zuständigen Behören entfallen, da die gesetzlichen Auflagen schon bei der Planung berücksichtigt werden können.

 

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Die Vor- und Nachteile des Altbaus

Die Phasen der Planung und des Baus entfallen. Um heutige Normen und Auflagen zu erfüllen, sind häufig kostenintensive Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen notwendig.
Altbauten haben ihren ganz besonderen Charme und liegen vielfach deutlich zentraler oder in schöneren Wohngegenden als Neubauten. Der Investitionsbedarf sowie die Folgekosten sind nur schwer kalkulierbar, da immer wieder versteckte Mängel oder unvorgesehene, aber notwendige Maßnahmen auftreten können.
Die Struktur ist gewachsen, so dass Änderungen der Wohnumgebung im Regelfall ausgeschlossen sind. Teilweise können geplante oder gewünschte Umbauten oder Änderungen nicht oder nicht wie angedacht durchgeführt werden, weil diese nicht den Vorgaben des Denkmalschutzes oder den Ort- und Gestaltungssatzungen entsprechen.
Insgesamt liegt der Kaufpreis von Altbauten unter dem Kaufpreis von Neubauten. Teilweise können solche Immobilien zudem günstig im Rahmen von Zwangsversteigerungen erworben werden.
Große Grundstücke sind bei Altbauten eher zu finden.

 

 

2. Welcher Wohnbedarf besteht?

Eine weitere wichtige Frage vor der Suche nach einer passenden Immobilie besteht darin, wie viele Räume in welcher Form benötigt und gewünscht werden.

Bei der Klärung dieser Frage sollten die folgenden Punkte berücksichtigt werden:

·         Wie viele Bewohner wird die Immobilie haben?

·         Sollen einzelne Wohnbereiche voneinander getrennt sein, sofern mehrere Generationen einziehen? Sollen die Eltern also beispielsweise im Erdgeschoss und die Kinder im Obergeschoss untergebracht sein? 

·         Wird ein abgetrennter Büro- oder Arbeitsbereich benötigt?

·         Soll die Immobilie so gebaut sein, dass sie später bei Bedarf erweitert oder durch eine Teilung verkleinert werden kann?

·         Soll eine Einliegerwohnung oder ein getrennter Bereich vorhanden sein, der zur aktuellen Finanzierung oder als künftiges Nebeneinkommen vermietet werden kann?

·         Wo und in welcher Form sollen die Fahrzeuge geparkt werden und werden weitere Abstellmöglichkeiten für beispielsweise Sportgeräte benötigt?

·         Wird eine behindertengerechte Immobilie benötigt oder ist absehbar, dass später entsprechende Umbaumaßnahmen realisierbar sein müssen? 

3. Welche Wohnform?

Die Wohnform ist maßgeblich für das Aussehen der Immobilie, die Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkeiten sowie die Wohnsituation. Zudem nimmt die Wohnform natürlich auch entscheidenden Einfluss auf den Kaufpreis.

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Eine Eigentumswohnung eignet sich vor allem für diejenigen, die zwar Eigenheimbesitzer sein möchten, denen jedoch die Unterhaltung eines ganzen Hauses zu kosten- oder zu arbeitsintensiv ist. Zudem bietet sich eine Eigentumswohnung für ältere Personen, Singles oder kleine Familien an sowie für Personen, die berufstätig oder häufig auf Reisen sind. Daneben eignen sich Eigentumswohnungen auch als Geldanlage.  

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Ein Einfamilienhaus ist für viele der Inbegriff eines Eigenheims. Das Einfamilienhaus ist üblicherweise freistehend, weist also einen bestimmten Abstand zum nächsten Gebäude auf. Neben klassischen Einfamilienhäusern, die lediglich die Wohnung des Hausherren beinhalten, gibt es auch Einfamilienhäuser mit einer separaten Einliegerwohnung. 

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Ein Doppelhaus ist meist ein freistehendes Haus, das sich durch eine Trennwand in zwei identische Haushälften teilt. Normalerweise werden Doppelhäuser von Bauträger erbaut und dann als Doppelhaushälften verkauft. Dabei sind Doppelhaushälften sowohl im Hinblick auf den Kaufpreis als auch hinsichtlich der Unterhaltungskosten günstiger als Einfamilienhäuser.

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Kettenhäuser sind 1- oder 2-geschossige Wohnhäuser, die aneinandergereiht und dabei durch Zwischenteile wie beispielsweise Garagen oder Nebenräume voneinander abgetrennt sind. Die Häuser selbst sind baugleich, allerdings kann der Hausherr üblicherweise Einfluss auf die Materialien oder die Farbe der Fassade nehmen.

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Reihenhäuser sind schmale, tiefe Häuser mit zwei oder drei Geschossen. Die einzelnen Häuser sind dabei direkt miteinander verbunden. Meist befinden sich die Küche, das Wohnzimmer sowie ein Gäste-WC im Erdgeschoss, alle weiteren Räume wie das Schlafzimmer oder die Kinderzimmer verteilen sich auf die oberen Stockwerke. Je nach Bauträger verfügen Reihenhäuser über Kellerräume. Insgesamt sind die Grundstücke bei Reihenhäuser recht klein, was sich jedoch positiv auf die Gesamtkosten auswirkt.

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Gartenhofhäuser werden als Reihung von L- oder U-förmigen Gebäuden um einen Wohnhof angeordnet. Dabei sind die Häuser eingeschossig und verfügen über flach geneigte Dächer, um die Besonnung des Hofes sicherzustellen.

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Ein Stadthaus ist ein Haus, das zentral liegt. Meist verfügen Stadthäuser über drei Geschosse und vielfach befindet sich eine zweite, kleine Wohnung in dem Haus. Stadthäuser liegen im Regelfall direkt an der Straße und sorgen so für das typische Bild in Städten.

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