Einen Kredit trotz schlechter Bonität – Infos, Tipps und Hinweise, Teil I

Einen Kredit trotz schlechter Bonität – Infos, Tipps und Hinweise, Teil I

Die Rechnungen und Mahnungen stapeln sich, laufende Zahlungsverpflichtungen können kaum bedient werden, der Dispo ist mehr als ausgereizt und eine zusätzliche Einnahmequelle ist nicht in Sicht:

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So mancher Verbraucher, der in einer solchen Situation steckt, würde gerne einen Kredit aufnehmen.

Das Geld würde ihm nämlich Luft verschaffen, dringende Zahlungen könnten geleistet werden, das Konto wäre wieder ausgeglichen und vielleicht wäre es sogar möglich, sich den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen. Stellt der Verbraucher dann aber Kreditanfragen, sind die Antworten meist ernüchternd. Statt den Kredit zu bewilligen, lehnen die Banken und Kreditinstitute nämlich ab.

Ein zu hohes Ausfallrisiko, zu wenig Sicherheiten oder eine zu schlechte Bonität, eventuell auch noch in Kombination mit einem negativen Schufa-Eintrag, sind die Begründungen.

Grundsätzlich ist es auch bei einer schlechten Bonität und in einer finanziell schwierigen Ausgangssituation möglich, einen Kredit zu bekommen. Allerdings muss der Verbraucher damit rechnen, dass sein Kredit sehr teuer wird. Außerdem ist besondere Vorsicht geboten, denn je schlechter die Voraussetzungen sind, desto größer ist die Gefahr, dass der Verbraucher an einen unseriösen Anbieter gelangt.

Aber wie kann sich der Verbraucher davor schützen, auf vollmundige Versprechen reinzufallen oder sich in eine noch ungünstigere Lage zu bringen? Und welche Möglichkeiten gibt es, einen Kredit trotz schlechter Bonität zu bekommen?

 

Infos, Tipps und Hinweise zu diesen und weiteren Fragen haben wir in unserem zweiteiligen Ratgeber zusammengestellt:

 

Wann ist ein Kredit keine gute Idee?

Zunächst einmal sollte sich der Verbraucher klarmachen, dass ihm die Banken und Kreditinstitute nichts Böses wollen, wenn sie seine Kreditanträge ablehnen. Banken und Kreditinstitute verdienen sehr viel Geld damit, dass sie Kredite vergeben. Deshalb werden sie ein Darlehen bewilligen, wenn sie die Entscheidung für vertretbar halten.

Sehen sie ein höheres Risiko, weil die Bonität nicht allzu gut oder die wirtschaftliche Ausgangssituation nicht optimal ist, lassen sie sich das höhere Risiko durch entsprechend höhere Zinsen bezahlen. Andersherum bedeutet das aber auch, dass die Banken und die Kreditinstitute bei einer Absage davon ausgehen, dass der Verbraucher den Kredit nicht ordnungsgemäß zurückzahlen kann und wird.

Zudem sollte sich der Verbraucher vor Augen führen, dass er durch einen Kredit einen neuen, zusätzlichen Zahlungsposten verursacht, den er jeden Monat aufbringen muss. Woher will er das Geld für die Kreditraten nehmen, wenn seine Mittel jetzt schon nicht ausreichen, um die laufenden Kosten zu decken? Möchte keine Bank einen Kredit bewilligen, sollte der Verbraucher die Absagen also als Warnsignal verstehen.

Statt sich noch tiefer in die Misere zu manövrieren, sollte er sich an eine Schuldnerberatung wenden. Hier sitzen Profis, die dem Verbraucher dabei helfen können, die Finanzen in den Griff zu bekommen und den Schuldenberg abzubauen.

Dazu analysieren sie die Situation, verhandeln mit den Gläubigern und unterstützen den Verbraucher schlimmstenfalls bei einem Insolvenzverfahren. Staatliche und gemeinnützliche Schuldnerberatungen erbringen ihre Dienstleistungen dabei meistens kostenlos.

 

Wie kann sich der Verbraucher vor unseriösen Anbietern schützen?

Verbraucher in einer finanziell schwierigen Situation, denen ihre Hausbank und andere Kreditinstitute einen Kredit verweigert haben, werden leicht zum Opfer von unseriösen Anbietern.

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Werbeanzeigen, die Kredite selbst in schwierigsten Fällen, unabhängig vom Einkommen und der Bonität oder blitzschnell, garantiert und günstig versprechen, klingen natürlich verlockend. Oft bleibt es aber bei diesen Versprechen. Kein seriöser Kreditgeber wird einem Darlehen zustimmen, wenn er nicht abschätzen kann, wie die Chancen stehen, sein Geld jemals wiederzubekommen.

Unseriöse Anbieter wecken aber nicht nur falsche Hoffnungen, sondern nutzen die Notlage der Betroffenen für ihre Zwecke aus.

 

Dabei gibt es einige Merkmale, bei denen der kreditsuchende Verbraucher unbedingt hellhörig werden sollte:

  • Vorabgebühren:

Teilweise stellen unseriöse Anbieter Gebühren in Rechnung, obwohl der Verbraucher noch gar kein Kreditangebot bekommen, geschweige denn einen Kreditvertrag unterschrieben hat. Eine beliebte Masche in diesem Zusammenhang ist, dem Verbraucher zu erklären, dass ihm die Kreditunterlagen per Nachnahme zugeschickt werden.

Die Nachnahmegebühr soll die Vermittlungstätigkeit des Anbieters abgelten. Manchmal wird die Nachnahmegebühr auch als eine Art Sicherheitsleistung für das exklusive Angebot deklariert und soll angeblich später mit dem Kredit verrechnet werden. Meistens wird der Verbraucher sein Geld aber nie wiedersehen und auch keinen Kredit erhalten. Im Briefumschlag befinden sich oft nur wertlose Werbeprospekte.

Grundsätzlich gilt: Der Verbraucher sollte erst dann Gebühren bezahlen, wenn der Kreditvertrag zustande gekommen ist.

 

  • Gebühren für eine Eilbearbeitung:

Viele unseriöse Angebote werden als Eilkredite oder Sofortkredite beworben. Der Verbraucher soll innerhalb weniger Stunden erfahren, zu welchen Konditionen ihm sein Kredit gewährt wird.

Einige Anbieter setzen hier noch einen drauf und erklären, dass der Verbraucher die gesamte Bearbeitung durch eine Zusatzgebühr beschleunigen kann. Tatsächlich wirkt sich die Sonderzahlung auf die Abwicklung aber nicht aus.

 

  • Kostenpauschalen:

Auch bei seriösen Anbietern werden bei einem Kredit Kosten fällig. Unseriöse Anbieter verlangen aber oft Pauschalen. Diese Beträge sind nicht gesondert aufgelistet oder so ausgewiesen, dass der Verbraucher nachvollziehen kann, wofür er wie viel bezahlen soll.

Stattdessen wird einfach ein Betrag genannt. Manchmal werden diese Pauschalgebühren sogar grundsätzlich fällig, also unabhängig davon, ob der Verbraucher jemals einen Kredit bekommt. Seriöse Anbieter hingegen verlangen nur dann Gebühren, wenn ihre Vermittlungstätigkeit erfolgreich war.

 

  • Versicherungen und andere Finanzprodukte zur Verbesserung der Bonität:

Eine beliebte Masche von unseriösen Anbietern besteht darin, dem Verbraucher Versicherungen, Unternehmensbeteiligungen, Fonds und andere Finanzprodukte anzubieten. Während Kreditausfall- oder Restschuldversicherungen ohnehin als obligatorisch und verpflichtend dargestellt werden, sollen die Zusatzprodukte zu einer besseren Bonität führen.

Für die Kreditgeber soll der Verbraucher kreditwürdiger sein, wenn er ein entsprechendes Investment vorweisen kann. Dies würde die Verhandlungen erleichtern und eine Zusage begünstigen.

Tatsächlich geht es den Anbietern aber nur darum, dem Verbraucher irgendwelche Policen anzudrehen. Auswirkungen auf die Bonität gibt es nicht und selbst wenn der Verbraucher einen Kredit bekommen sollte, hat er durch die Police nur noch zusätzliche Kosten am Hals. Diese werden aber auch dann fällig, wenn kein Kreditvertrag zustande kommt.

 

  • Finanzsanierung:

Einige Anbieter versprechen nicht nur Kredite, sondern bieten auch gleich eine sogenannte Finanzsanierung, Schuldenregulierung oder Insolvenzberatung an. Dahinter verbirgt sich eine Dienstleistung, bei der sich die Anbieter einen groben Überblick über die finanzielle Situation verschaffen. Teilweise führen sie auch Gespräche mit den Gläubigern, um beispielsweise eine Stundung oder eine Ratenzahlung zu erreichen.

Für diese Tätigkeiten, die sie teils selbst durchführen und teils an Partner abgeben, verlangen die Anbieter sehr viel Geld. Dabei kann der Verbraucher auch selbst mit seinen Gläubiger sprechen oder eine Schuldnerberatung um Hilfe bitten.

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Ein Kreditvertrag kommt trotz der Finanzsanierung in aller Regel nicht zustande. Den Anbietern geht es meist auch überhaupt nicht um eine Kreditvermittlung, sondern ausschließlich darum, ihre teure Dienstleistung zu verkaufen.

 

Hausbesuch:

Unseriöse Anbieter verkaufen Hausbesuche oft als besondere Serviceleistung. Der Verbraucher muss sich nicht extra auf den Weg machen, sondern der Anbieter kommt zu ihm. Natürlich hat er alle wichtigen Vordrucke und Formulare dabei, so dass der Verbraucher nur noch unterschreiben muss. Tatsächlich geht es bei den Hausbesuchen aber darum, Druck aufzubauen.

Die wenigsten Verbraucher lesen sich durch, was sie da eigentlich unterschreiben. Stattdessen lassen sie sich von der netten Gesprächsatmosphäre einlullen. Andere glauben dem Vermittler, dass sie sich sofort entscheiden müssen, weil das Angebot sonst nicht mehr gilt.

Grundsätzlich sollte der Verbraucher niemals voreilig einen Vertrag unterschreiben! Ein seriöser Kreditgeber macht keine Angebote, die nur wenige Stunden lang gelten. Zudem wird er nichts dagegen haben, wenn der Verbraucher den Vertrag vor einer Unterschrift in aller Ruhe prüft.

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