Begriffe rund um Finanzen und Anlagen

Die wichtigsten Begriffe rund um Finanzen und Anlagen 

Begriffe wie Bilanz, Aktiva und Passiva, Abschreibungen oder Cashflow werden immer wieder im Zusammenhang mit Finanzen und Anlagen genannt. Für Betriebs- und Volkswirte sowie für Banken und Investoren sind solche Vokabeln und die dahinterstehenden Werte entscheidend, um ein Unternehmen beurteilen zu können.

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Aber auch für den privaten Anleger sind diese Begriffe überaus interessant, denn sie ermöglichen ihm, zwischen solide aufgestellten Firmen und überschuldeten, wenig wirtschaftlich arbeitenden Unternehmen zu unterscheiden und so die für ihn richtige Anlage zu finden.

Entscheidend für die Bewertung sind die Unternehmensdaten im Zusammenhang mit der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung, wobei viele Begriffe auch im Zusammenhang mit beispielsweise der Kreditvergabe verwendet werden. Zudem können die Begriffe auch auf die eigene Haushaltsrechnung am Jahresende angewandt werden.

   

Hier nun also die wichtigsten Begriffe rund um Finanzen und Anlagen in der Übersicht:

Bilanz

Die Bilanz informiert über die Vermögensverhältnisse, den Kapitalaufbau und die Finanzierung und bildet damit die Grundlage für die Beurteilung des Wertes eines Unternehmens. Eine Bilanz ist immer auf einen Stichtag bezogen, meist handelt es sich dabei um den 31.12. des jeweiligen Jahres.

Aus der Bilanz geht hervor, wie das Unternehmen finanziell aufgestellt ist, woher die finanziellen Mittel stammen sowie wie und wofür die finanziellen Mittel in dem Unternehmen verwendet werden. Die Gewinn- und Verlustrechnung hingegen zeigt auf, welche Mittel in und welche Mittel aus dem Unternehmen geflossen sind.

Das bedeutet, die Erträge und die Aufwendungen werden gegenübergestellt. Bei einem positiven Saldo, als mehr Einnahmen als Ausgaben, ergibt sich ein Überschuss, bei einem negativen Saldo ein entsprechender Fehlbetrag. 

Aktiva und Passiva

Die Aktiva stehen auf der linken Seite der Bilanz und fassen, vereinfacht erklärt, alle die Werte zusammen, die dem Unternehmen gehören. In erster Linie handelt es sich dabei um das Anlage- und das Umlaufvermögen.

Das Anlagevermögen beinhaltet die langfristigen Werte, beispielsweise Grundstücke, Gebäude, Maschinen und Anlagen, die Ausstattung oder den Fuhrpark. Das Umlaufvermögen setzt sich aus Werten zusammen, die nur vorübergehend in dem Unternehmen verbleiben, beispielsweise Vorräte. Alle Aktiva werden als sogenannte Bilanzsumme zusammengefasst.

Die Passiva stehen auf der rechten Seite der Bilanz und zeigen letztlich auf, wie die Aktiva finanziert wurden. Als Finanzierungsmittel kommt sowohl Eigen- als auch Fremdkapital in Frage, wobei die Vermögenswerte auf der linken Seite dann weniger wert sind, wenn sie überwiegend durch Schulden finanziert wurden.

Die Summe der Passiva wird ebenfalls als Bilanzsumme bezeichnet und entspricht immer der Bilanzsumme der Aktiva. Dies liegt schlichtweg daran, dass alle Vermögenswerte ja irgendwie finanziert werden mussten.   

Eigenkapital und Fremdkapital

Eigenkapital ist das Geld, das dem Unternehmen gehört und mit dem es im Fall einer Insolvenz auch haftet. Bei Aktiengesellschaften setzt sich das Eigenkapital neben dem Grundkapital der Eigentümer auch aus den Rücklagen sowie den Anteilen der Bilanzgewinne zusammen, die nicht an die Aktionäre ausgeschüttet wurden. Bei einer Baufinanzierung ist Eigenkapital das Kapital, das der Bauherr selbst in die Finanzierung einbringt. 

Fremdkapital bezeichnet die Mittel, die von dritter Seite zur Verfügung gestellt wurden. Hierbei kann es sich um Kredite und Darlehen, Investitionen von Geldgebern oder auch um Waren von Lieferanten handeln. Je nach Laufzeit der Verbindlichkeiten wird dabei zwischen kurz-, mittel- und langfristigem Fremdkapital unterschieden.

Bei einer Baufinanzierung stellt das Fremdkapital das Geld dar, das der Bauherr von einem Kreditgeber benötigt, um sein Bauvorhaben realisieren zu können.Die Eigenkapitalquote drückt das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Fremdkapital aus. Als Grundregel gilt dabei, dass eine hohe Eigenkapitalquote besser ist als eine niedrige, wobei der Richtwert 20 Prozent beträgt.

Dies ist übrigens auch bei einer Baufinanzierung ähnlich, denn auch hier sollte der Eigenkapitalanteil bei mindestens 20 Prozent liegen. Eine extrem hohe Eigenkapitalquote ist jedoch auch nicht unproblematisch, denn sie sagt aus, dass das Unternehmen keine Kredite mehr aufnimmt, um Investitionen zu tätigen.

Ist ein Unternehmen jedoch nicht mehr an Wachstum, sondern nur noch an der Verwaltung des Vermögens interessiert, ist es für Anleger aufgrund der geringeren Rendite- und Gewinnchancen weniger interessant. 

Rücklagen und Rückstellungen

Rücklagen gehören zwar zum Eigenkapital, werden jedoch getrennt ausgewiesen. Sie werden gebildet, um eventuelle Verluste abfangen zu können. Im Prinzip sind Rücklagen somit nichts anderes als ein finanzielles Polster für schlechte Zeiten.

Rückstellungen hingegen sind zurückgelegte Geldmittel, bei denen noch nicht feststeht, wann und in welcher Höhe sie benötigt und verwendet werden. Rückstellungen werden beispielsweise für mögliche Steuernachzahlungen, für schwebende Prozesse oder auch für die betriebliche Altersvorsorge gebildet.

In der Bilanz handelt es sich bei den Rückstellungen um Schätzungen.

   

Cashflow

Der Cashflow bildet die Grundlage für die Bewertung der Finanz- und Ertragskraft und zeigt auf, ob und inwieweit ein Unternehmen Aufgaben wie Rückstellungen oder Investitionen aus eigener Kraft finanzieren kann.

Der reale Zahlungsfluss wird errechnet, indem die Zuführungen zu den Rückstellungen und die Abschreibungen zu dem Jahresüberschuss addiert werden. Abschreibungen sind die Wertminderungen von Vermögensgegenständen, die im Laufe der Zeit durch die Benutzung entstehen.

Der Wert eines älteren Firmenfahrzeuges oder einer Maschine entspricht nach einiger Zeit nicht mehr dem Einkaufswert, sondern muss entsprechend gemindert ausgewiesen werden. Abschreibungen werden daher als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt.

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