Begriffe bei der Aktienanalyse

Die wichtigsten Begriffe bei der Aktienanalyse 

Wer sich näher mit Aktien beschäftigt, wird früher oder später auch auf Aktienanalysten treffen. Sie geben Interviews im Fernsehen, kommentieren die Entwicklungen des Tages in Nachrichtenmagazinen oder äußern sich in Zeitungen und Zeitschriften.

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Für viele Anleger, die nicht aus der Finanzbranche stammen, sind die Ausführungen jedoch oft nur schwer nachzuvollziehen, denn vielfach wird in der Aktienanalyse keine klare, verständliche Sprache verwendet. Stattdessen werden Vokalen genutzt, die dem Sachverhalt eine interessante und bedeutungsvolle Note geben sollen. 

Hinzu kommt, dass es kein einheitliches Vokabular zu geben scheint, sondern für den gleichen Sachverhalt je nach Analyst unterschiedliche Begriffe verwendet werden, um die eigene Analyse aus der Masse der übrigen Analysen hervorzuheben. Im Grunde genommen reicht es aber völlig aus, wenn ein Anleger einige wenige Begriffe kennt, um sich an der Börse zurechtzufinden.

Hier daher die wichtigsten Begriffe bei der Aktienanalyse auf einen Blick: 

Kaufen

Die Vokabel „Kaufen“ in einer Aktienstudie ist gleichbedeutend mit einer positiven Einstellung und der Erwartung von steigenden Kursen. Üblicherweise knüpfen Finanzexperten ihre Prognosen an ein Kursziel, das die jeweilige Aktie in einem halben oder in einem ganzen Jahr vermutlich erreichen sollte.

Das Kurspotenzial, das mit der Vokabel „Kaufen“ beschrieben wird, beträgt im Regelfall zwischen zehn und 30 Prozent. Allerdings arbeiten viele Banken nicht mit der klassischen Dreieinteilung kaufen, verkaufen und halten, sondern verwenden zwei weitere Empfehlungsstufen, nämlich eine moderate Kaufempfehlung und eine abgeschwächte Verkaufsempfehlung.

Die Grenzen in der Praxis sind hierbei aber fließend und oft kann nur bedingt unterschieden werden, ob der Kauf einer Aktie nun ausdrücklich oder nur unter Vorbehalt empfohlen wird.   

Verkaufen

Stehen in einer Aktienanalyse die Vokabeln „Verkaufen“ oder „Sell“, kann von einer deutlichen Talfahrt der jeweiligen Aktie ausgegangen werden. Etwas weniger deutlich wird dies, wenn Finanzprofis von „Untergewichten“ oder „Reduce“  sprechen, also eine abgeschwächte Verkaufsempfehlung aussprechen. Generell deuten aber alle diese Vokabeln auf eine negative Einstellung und die Erwartung von Kursverlusten hin.

Für den Anleger ist jedoch wichtig zu wissen, dass Analysten häufig zeitverzögert reagieren. Das bedeutet, wenn der Verkauf empfohlen wird, gab es bereits deutliche Kursverluste und alle bedeutenden Marktteilnehmer haben ihre Aktien bereits verkauft. Dadurch gibt es nur noch wenige Aktien, die einen weiteren Kursverfall bewirken könnten.

Für risikobereite Anleger kann es sich somit lohnen, genau im Gegensatz zu den Empfehlungen vorzugehen, also Aktien zu kaufen, wenn der Verkauf empfohlen wird, und Aktien zu verkaufen, wenn die Analysten den Kauf empfehlen.   

Halten

Der Begriff „Halten“ bedeutet nichts anderes, als dass sich in nächster Zeit nicht viel ändern wird. Die jeweilige Aktie wird also erwartungsgemäß weder nennenswerte Kurssteigerungen verzeichnen noch drohen größere Kursverluste.  

Fundamentaldaten

Bei der Aktienanalyse gibt es zwei grundlegende Vorgehensweisen. Einige Analysten arbeiten mit Charts, die anderen Analysten stützen ihre Analysen auf die Fundamentaldaten.

Fundamentaldaten sind klare, harte Zahlen und Fakten, die sich aus der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens ableiten. Zu den Fundamentaldaten gehören beispielsweise die Umsätze und Erträge, die Eigenkapitalquote, der Cashflow oder der Verschuldungsgrad. 

Trendlinie, Widerstandlinie und Unterstützungslinie

Im Unterschied zu den Analysten, die mit der Fundamentaldatenanalyse arbeiten, interessieren sich die Chartanalysten für die Charts, also die Kursverläufe. Anhand der grafischen Darstellung der Kursvergangenheit in Form einer Kurve der jeweiligen Aktie wird nach Mustern gesucht, die sich wiederholen.

Diese Muster werden als Chartinformationen oder Trends bezeichnet und die Trendlinien sind die Linien, die die Basis für die Annahmen zur erwarteten Entwicklung der Aktie bilden. Die Widerstandlinie bezeichnet die Kurshöhe, die die Aktie schon einmal erreichen konnte. Ein zweites Mal wurde dieser Wert aber nicht erreicht und die Widerstandlinie wurde bislang auch nicht überschritten.

Das Gegenstück zur Widerstandslinie ist die Unterstützungslinie. Diese bezeichnet im grafischen Kurvenverlauf der Aktie ein Kursniveau, das bereits vorhanden war, bislang aber noch nie unterschritten wurde. Nähert sich der Kursverlauf der Unterstützungslinie, reagieren viele Anleger mit einem Verkauf, wodurch der Kurs dann noch weiter sinkt.   

Schwankungsbreite

Der Begriff Schwankungsbreite bezeichnet den Rahmen, in dem sich die Aktie in der näheren Zukunft aller Voraussicht nach bewegen wird.

Ist die Schwankungsbreite sehr großzügig, bedeutet das, dass das Schwankungspotenzial der Aktie hoch ist, allerdings sowohl im Hinblick auf Kurssteigerungen als auch hinsichtlich möglicher Kursverluste. Im Börsenjargon wird im Zusammenhang mit starken Schwankungen gerne auch von einer hohen Volatilität gesprochen. 

Performance

Die Performance beschreibt, wie sich ein Börsenwert in der Vergangenheit verhalten hat und sich erwartungsgemäß in der Zukunft entwickeln wird. Dabei gliedert sich die Performance in drei Kategorien. Underperformer sind solche Börsenwerte, die zu den Verlierern gehören, weil sie sich schlechter entwickeln werden als der breite Markt.

Zu den Marketperformern gehören die Börsenwerte, die sich analog zu dem Markt nach oben, nach unten oder zur Seite hin entwickeln. Outperformer sind Börsenwerte, die sich in ihrer Entwicklung deutlich und positiv von den übrigen Aktien abheben werden.

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